Leserbriefe
Kampf um jeden Arbeitsplatz bei ZF in Witten
Die folgenden Leserbriefe brachte die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ) Witten am 6. Dezember in leicht gekürzter Fassung:
Kampf um jeden Arbeitsplatz
Zum Artikel in der WAZ, „Zukunftskonzept des Betriebsrats für ZF“: Beim Lesen des Artikels stellt sich mir die Frage, welche Zukunftsperspektive das haben soll. Das Konzept will ja auch die Vernichtung von mindestens 150 Arbeitsplätzen in Kauf nehmen. Dabei lässt sich der Betriebsrat auf die Unternehmerlogik ein: Man müsse die Belegschaft abbauen, um konkurrenzfähig zu bleiben. ZF ist aber mit einem Marktanteil von 45 Prozent bei Windkraftbetrieben sehr wohl konkurrenzfähig. Es geht ihnen einzig und allein darum, mit der Verlagerung nach China, wo die Löhne niedriger sind, Maximalprofit zu generieren. Es geht um einen Kampf um jeden Arbeitsplatz, der mit aller Konsequenz zu führen ist. Das Mittel dazu ist ein unbefristeter, selbständiger Streik.
Ein zweiter Leserbriefschreiber schreibt:
Das vom ZF-Betriebsrat vorgelegte Konzept ordnet sich den Konzernplänen und folgt letztlich einem „kleineren Übel“. Meine fast 50 Jahre Erfahrung als aktiver Gewerkschafter bestätigen mir was anderes: „Gibst du heute den kleinen Finger, nehmen sie morgen die ganze Hand“. Vor 20 Jahren legten die Bochumer Opelaner mit einem selbständigen Streik das Werk für sieben Tage still, besetzten alle Tore und erreichten mit großer und weltweiter Solidarität gegen den GM-Konzern, dass das Werk noch weitere zehn Jahre produzierte. Dieser Bochumer Weg ist eine mögliche Option.