Die Protestaktion am Mittwochabend, zu der junge Demonstranten der sog. Generation Z, Transportarbeiter und zivile Gruppen aufgerufen hatten, war die jüngste in einer Reihe von Demonstrationen gegen Korruption und steigende Kriminalität in Peru, die letzte Woche zur Absetzung der ehemaligen Präsidentin Dina Boluarte geführt hatten. Tausende Demonstranten versammelten sich erneut im ganzen Land, Hunderte von ihnen gerieten vor dem Kongressgebäude in Lima mit der Polizei zusammen. Die Polizei setzte Tränengas ein. Der Protest richtete sich gegen die Regierung, gegen die Amtsübernahme von José Jerí und das Parlament Perus. Der neue Regierungschef Ernesto Álvarez kündigte nun einen Ausnahmezustand für die Hauptstadt Lima an. Grundlegende Versammlungsrechte würden damit sofort ausgehebelt, erweiterte Befugnisse der Armee erlassen. Bereits der neue Staatschef José Jerí bat den peruanischen Kongress um Sonderrechte, um Notstandsgesetze zu erlassen, ohne diese überhaupt zur Abstimmung stellen zu müssen.