Bergleute werden in den Tod geschickt!

Bergleute werden in den Tod geschickt!

Barbarische Hinhaltetaktik der südafrikanischen Regierung

Rote Fahne News berichtete mehrfach über das unglaubliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das sich seit einigen Monaten in Stilfontein, Südafrika, abspielt. 4500 Bergleute sitzen unter Tage fest und die südafrikanische Regierung weigert sich, ja verbietet, ihnen zu helfen! Die Deutsch Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana berichtet in einem Gastbeitrag über die Entwicklung.

Gastbeitrag von Marikana

In Südafrika gibt es mehr als 6100 verlassene Bergwerke, aus denen heute im handwerklichen Bergbau unter gefährlichsten Bedingungen Bodenschätze gefördert werden. Im Zuge der landesweiten Aktion gegen „illegale“ - sprich migrantische - Bergleute besetzte Ende September die Polizei alle Schächte in der Bergbaustadt Stilfontein, um die Arbeiter von der Zufuhr von Nahrung und Wasser abzuschneiden. Seitdem hungern sie.!

 

Wochenlang hatte die Polizei jede Rettungsaktion durch Freiwillige verhindert. Jetzt endlich haben an Schacht 11, dem über 2 km tiefen Wetterschacht, die Freiwilligen einige todkranke Männer und acht Leichen geborgen. Für jede einzelne Bergung gehen die Helfer stundenlang im Kreis, um so an einem selbstgebauten Seilzug die Leute hochzuziehen. Sie sind selber nach der tagelangen Arbeit in glühender Hitze sehr erschöpft. Nach langem Hin und Her mit der Polizei konnten die Freiwilligen auch einiges an Nahrung und Wasser nach unten schaffen. Das Essen wurde von den Dorfbewohnern, die selber oft am Existenzminimum leben, und dem Roten Kreuz gespendet.

 

Währenddessen haben die südafrikanische Regierung, die Regierung der Provinz Nordwest, das Gesundheitsministerium und das Ministerium für Bodenschätze nicht einen Finger krumm gemacht. Sie machen tatsächlich die Drohung des Ministers im Präsidialamt, Khumbudzo Ntshavheni, wahr, der gesagt hatte: „Wir werden sie ausräuchern!“ Das ist faschistische Barbarei!

 

Dabei wäre es kein Problem, eine Rettungskapsel mit einem Kran nach unten zu lassen und einen nach dem anderen in kurzer Zeit hochzuholen. Aber es wurde nur über die hohen Kosten für einen Kran schwadroniert. Einzig und allein die Dorfbewohner und das Solidaritätskomitee zeigen Menschlichkeit, sie tun alles, um Leben zu retten, unabhängig von Sprache und Nationalität.

 

Kriminelle Sklaventreiber, bewaffnete Bosse, nehmen alle Nahrung und das Wasser für sich. Sie bestimmen auch, wer wann über Schacht 11 nach oben gezogen werden kann, natürlich gegen Geld. In dem verzweigten Schachtsystem harren noch ca. 1000 Bergleute aus, die genaue Zahl ist nicht bekannt. Jeder, der die Hölle untertage überstanden hat, wird verhaftet und vor Gericht gestellt: wegen Diebstahl von Gold, wegen illegalem Grenzübertritt und anderem, alle Migranten werden deportiert.

 

Siehe auch Protesterklärungen auf der Webseite der Internationalen Bergarbeiterkoordinierung