IGM-Delegiertenversammlung Stuttgart

IGM-Delegiertenversammlung Stuttgart

Zwei Richtungen auf die Kursverschärfung von Monopolen und Regierung

Rund 150 Kolleginnen und Kollegen nahmen am 7. Dezember an der Delegiertenversammlung der zweitgrößten Ortsverwaltung der IG Metall teil. Der Tätigkeitsbericht der 2. Bevollmächtigten Liane Papaioannou ließ die zunehmende Politisierung und Streikbereitschaft an der Basis erahnen.

Korrespondenz

(...) der Organisationsgrad stieg in den Betrieben, wo die IG Metall Kampfaktionen organisierte. Das zeigt, dass Gewerkschaften stark werden, wenn sie kämpfen. Von verschiedenen Rednern wurde in dem Zusammenhang kritisiert, dass die beeindruckende Kampf- und Streikbereitschaft in der Metalltarifrunde nicht für einen „richtigen“ Streik genutzt, sondern schnell beendet wurde. Und dass das Ergebnis des (faulen) Tarifabschlusses von der IG Metall-Spitze schöngerechnet wurde.

 

Den größten Beifall erhielt ein IGM-Seniorensprecher, der seine Erfahrungen so zusammenfasste: in richtigen Streiks wächst der Zusammenhalt und das Selbstvertrauen der Beschäftigten. Vor allem entwickelt sich das Klassenbewusstsein sprunghaft. In diesen Zeiten brauchen wir  Streikerfahrungen, die derzeit bei den Kollegen kaum mehr vorhanden sind.


Und während Liane die Angriffe bei VW oder Thyssenkrupp nur als Modeerscheinungen kommentierte („in der Krise kann man es ja machen“), rief der Leiter der Vertrauensleute bei Mercedes in Untertürkheim dazu auf, mit großen Delegationen aus Stuttgart den Schulterschluss mit den kämpfenden VW-Kollegen herzustellen. „Richtig, aber warum erst im Januar?“, fragte daraufhin ein anderer Redner? Es handelt sich um einen Generalangriff, der alle Automobil- und Stahlarbeiter betrifft. Diese Machtprobe muss jetzt angenommen und von uns gewonnen werden.

 

(...) eine Delegierte von Mercedes kritisierte, dass der Tarifabschluss erstmals eine "gemeinsame Erklärung" der „Tarifpartner“ IG Metall und Gesamtmetall enthielt: wir sind doch keine Partner. Wir erleben vielmehr, wie rücksichtslos die Vorstände uns behandeln. Unsere Parole heißt deshalb: mit Erpressern wird nicht verhandelt. Nächstes Jahr müssen wir Arbeiter in die Gegenoffensive gehen!

 

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