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Zwei kämpferische Kundgebungen in Zwickau

In Zwickau wurden zwei kämpferische Kundgebungen vor dem Tor durchgeführt. Beide Male gab es zuvor Demozüge mit Kolleginnen und Kollegen aus der Montage, Presswerk und Karo-Bau zum Treffpunkt mit Sprechchören, Lärm, Fahnen usw. Die Nachtschicht wurde um 4 Uhr nachhause verabschiedet.

Korrespondenz

Bei der ersten Kundgebung traten die Azubis mit eigenem Transparent und selbstgemalten Schildern auf. Die Kolleginnen und Kollegen stehen voll hinter der Forderung nach 7%. Aber den Kollegen geht es auch darum, sich gegen die Angriffe des Konzerns zur Wehr zu setzen. Es beteiligten sich allerdings nicht alle. Dazu gehören Kolleginnen und Kollegen mit befristeten Verträgen, die Angst haben, aber es gab auch auch Töne wie „lohnt sich nicht“, „bekomm’ ich nicht bezahlt“, „bringt nichts“. Unter denen, die draußen waren, gab es sehr kämpferische Gruppen.

 

Ein wichtiger Erfolge der kämpferischen Kräfte war die Durchführung eines richtigen Warnstreiks, entgegen der Planung, nach einer kurzen Kundgebung die Mannschaft nach hause zu schicken. Der Warnstreik hat sich voll bewährt, weil wir nur so für weitere Kämpfe lernen können und es zur eigenen Sache der Leute wird. Es stärkte den Zusammenhalt, wir spüren unsere Kraft. Selbständige Elemente wie Schilder organisieren, die Leute mit Megaphon rausholen, die Trupps zusammenstellen sind alles notwendige Schritte, damit der Spruch „wir sind streikbereit“ auch in der Praxis verwirklicht wird, denn es gibt da noch viel zu tun.

 

Die Situation ist auch kompliziert. So können die Forderungen nach 7 Prozent mehr Lohn und Gehalt nur mit dem Einsatz der vollen gewerkschaftlichen Kampfkraft durchgesetzt werden! Die Pläne des Vorstands zur Vernichtung von über 30 000 Arbeitsplätzen, Auslagerung, Verkauf und Stilllegungen können nur mit einem selbständigen Streik zu Fall gebracht werden!

 

Die reformistische Losung, der Vorstand müsse auch was abgeben ist nichts anderes als eine Anerkennung der Streichungsplänen. Die Wut auf den Vorstand nimmt zu. Dazu tragen auch die Nachricht über Strafzahlungen eines Managers wegen Steuerhinterziehung in Indien sowie die Behauptung bei, der Vorstand könne aus juristischen Gründen nicht auf Boni/Gehälter verzichten.

 

Gestern war damit das Wir und Ihr, die Klassenfrage in stärkerem Maße in den Köpfen und es gab voll Applaus bei solchen Beiträgen. MLPD und Linke konnten ungestört mitten im Warnstreik Solidarität zeigen.