Letzte Woche beim Unterschriftensammeln in Halle (Saale)

Letzte Woche beim Unterschriftensammeln in Halle (Saale)

Wir werden „unsere“ Studenten vermissen

Das erfolgreiche Sammeln vor den Unis – längst kein Geheimtipp mehr. Aber in Halle war es schon etwas Besonderes. Es gab bereits einen Tageseinsatz in der vorherigen Woche, mit großem Erfolg. Wir machten uns also gespannt auf und verbrachten schließlich zwei volle Tage mitten auf dem Campus, weil das große Potenzial an einem Tag nicht zu heben war.

Korrespondenz aus Baden-Württemberg

„Wir sammeln Unterstützungsunterschriften für die Internationalistische Liste / MLPD – konsequent antifaschistisch, gegen AfD und faschistische Gefahr“, oder so ähnlich sprachen wir an. Viele unterschrieben sofort nach dem Motto „Alles, was gegen die AfD hilft, unterstütze ich“. 

 

Dass die Arbeiterpartei MLPD die einzige Partei ist, die das Verbot der AfD fordert und ihren Wahlkampf zur Stärkung und Sammlung der antifaschistischen Kräfte nutzt, überzeugte viele weitere. Das Bedürfnis, gegen die faschistische Gefahr etwas tun zu wollen, war allgegenwärtig. Einige wollen in Verbindung bleiben und suchen zum Teil nach einer neuen konsequenten „Heimat“ gegen den Kapitalismus. Natürlich gab es auch Ablehnungen und keine Unterschrift, aber meist mit Daumen hoch für „gegen die AfD“. Viele wollten sich erst genauer informieren. 

 

Begeistert machten wir uns am zweiten Tag mit verstärktem Team noch mal auf. Von manchen wurden wir schon freundlich begrüßt: „Ihr habt mich gestern schon angesprochen, heute unterschreibe ich.“ Allein vor der Mensa sammelten wir in zwei Stunden 55 Unterschriften. Später auf dem Campus: Eine junge Studentin läuft im Eilschritt zur nächsten Vorlesung: „Ihr wolltet doch warten, bis ich vom Essen zurück bin, ich will unterschreiben“, gesagt – getan. 

 

Bereits am zweiten Tag fühlten wir uns durch die offene und freundliche Atmosphäre als Teil des Campus. Von dem angeblichen Generationenkonflikt zwischen Jung und Alt war überhaupt nichts zu spüren. Wir führten viele ernsthafte Gespräche auf Augenhöhe. Zusammengerechnet wurden in drei Tagen über 300 Unterschriften gesammelt. Auch in der Fußgängerzone in der Stadt sammelten wir eifrig. Hier gab es einzelne offene Anfeindungen. Es war deutlich zu spüren, dass sich die antifaschistisch eingestellten Menschen gerade in der jetzigen Situation herausgefordert fühlen, Flagge zu zeigen. Die MLPD war so manchem durch ihre Plakate schon als konsequente antifaschistische Kraft bekannt und Orientierungspunkt. Wir werden Halle und "unsere" Studentinnen und Studenten vermissen.

 

Die Rote-Fahne-Redaktion hat eine Nachfrage: Habt ihr euch auf die antifaschistische Argumentation beschränkt oder auch für den echten Sozialismus geworben, Spenden gesammelt und das Rote-Fahne-Magazin und unser neues Buch verkauft?