Pressemitteilung des Zentralkomitees der MLPD

Pressemitteilung des Zentralkomitees der MLPD

Weht der Geist eines unbefristeten Streiks über den VW-Werken?

Das Zentralkomitee der MLPD teilt mit:

Gestern titelte die Zeitung Vorwärtsgang "Nach Blumes Provokation auf der Betriebsversammlung: Genug gewarnt! Ab heute selbständiger unbefristeter Streik, bis die Vorstandspläne vom Tisch sind!" (siehe hier)

 

Der Vorwärtsgang ist eine „Zeitung von und für Kolleginnen und Kollegen in den deutschen VW-, Audi- und MAN-Werken“. Auch Mitglieder der MLPD arbeiten daran mit.

 

Für die MLPD merkt Paul Straif, langjähriger ehemaliger Daimler-Arbeiter und Vertrauensmann der Gewerkschaft IG Metall, an:

 

Der Vorstand von VW wurde wirklich lange genug gewarnt. Am Montag hatten sich 100.000 VW-Arbeiter an Warnstreiks beteiligt. In der ganzen Arroganz der Macht provoziert sie VW-Chef Blume jetzt weiter. Das Verzichtsangebot des Betriebsrats sieht er generös als 'Startpunkt' für noch mehr Verschlechterungen. VW war früher Vorreiter der Klassenzusammenarbeitspolitik. Jetzt ist VW Vorreiter einer härteren politischen Gangart. Lindner fordert, mehr `Musk und Milei zu wagen' – und Blume praktiziert diesen Kurs. Es ist kein Wunder, dass jetzt immer mehr diskutiert wird, dass ein unbefristeter und selbständiger konzernweiter Streik nötig ist, um die Kahlschlagpläne vom Tisch zu bringen. Die Betriebsgruppen der MLPD in den VW-Werken stehen jedenfalls konsequent auf Seiten der Kollegen.“

 

Das Nachrichtenportal Rote Fahne News dokumentiert momentan laufend Berichte von den VW-Werken und ist für Medienschaffende gegenwärtig eine wichtige authentische Quelle.

 

In Wolfsburg merkt ein VW-Arbeiter an: „Streik ist richtig. Ich dachte, VW sei ein sozialer Arbeitgeber, der auf uns zugeht. Aber das ist nicht so. Man muss etwas tun.“ Ein anderer: „Der VW-Chef kriegt 28.000 Euro am Tag und sagt uns, wir seien zu teuer..“ Gestern gab es bereits in mehreren Werken kleinere Protestaktionen und Versammlungen im Kampf gegen die Vorstandspläne.

 

Paul Straif: „Es gibt immer wieder den Einwand, dass dazu die Gewerkschaft aufrufen müsse. Dabei darf die IG Metall angesichts des kastrierten Streikrechts in Deutschland nur in Tariffragen streiken. Sie könnte zig Millionen Euro Strafe aufgebrummt bekommen, wenn sie es anders machen würde. Wenn Arbeiter sich selbständig zu solchen Streiks entscheiden, wäre das im Sinne jedes kämpferischen Gewerkschafters. Die MLPD lehnt es ab, gewerkschaftliche und selbständige Kämpfe gegeneinander auszuspielen. Wir begrüßen es deshalb, wenn die IG Metall am Montag zu vierstündigen gewerkschaftlichen Warnstreiks in der Tarifrunde aufruft. Die VW-Arbeiter brauchen beides: Kampf für 7% mehr Lohn und Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz.

 

Hier die Pressemitteilung als pdf-Dokument