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VW setzt jetzt auf körperliche Gewalt gegen Verteiler

Vor wenigen Tagen stellte die Staatsanwaltschaft erneut Verfahren gegen Flugblattverteiler vor dem VW-Werk in Zwickau ein. Das interessiert die Konzernleitung allerdings nicht im Geringsten.

Korrespondenz
VW setzt jetzt auf körperliche Gewalt gegen Verteiler
Schon bei der Unterschriftensammlung für die Wahlzulassung ließen sich die Zwickauer VW-Arbeiterinnen und -Arbeiter nicht einschüchtern (rf-foto)

Am 4. Dezember ging der Wachschutz BIG mit Gewalt gegen einen Flugblattverteiler der MLPD vor. Laut Aussagen der Wachschützer auf Verlangen der Werksleitung wurde der Verteiler im festen Griff von drei Werkschützern mehrere 100 Meter vom Werkstor entfernt. Interessanterweise verwahrte sich einer der BIG-Leute dagegen, als »Faschist« bezeichnet zu werden. Offenbar hat man den Artikel vom 1. Dezember auf Rote Fahne News gelesen. Nur leider haben diese Wachschützer sich mit ihrem Vorgehen vom 4. Dezember erneut für die Qualifizierung »faschistoid« beworben.

 

Was soll es denn sonst sein, wenn man sich auf Geheiß einer Konzernleitung willig zum Büttel macht? Eine Werksleitung, die tausende Arbeitsplätze vernichten will, Werke schließen und Arbeiterfamilien ins Elend stürzen. Nur weil der Profit nicht ausreicht! Wenn man in einem demokratischen Land das Verteilen von Flugblättern vor dem Werkstor mit gewaltsamer Entfernung unterbindet? Wenn man sich wörtlich anmaßt, mehr Befugnisse als die Polizei zu haben.

 

Gegenüber einer empörten Zeugin rechtfertigten sich die Wachschützer, dass sie auf Anweisung handeln würden. »Wir haben nur Befehle ausgeführt« – auch diese Ausrede ist in der Geschichte wohl bekannt. Die vom Wachschutz angeblich gerufene Polizei ist nicht erschienen. Anscheindend wird hier die Entscheidung der Staatsanwaltschaft mehr respektiert. Den Werkschutz interessierten die vorgelegten Briefe der Staatsanwalt Zwickau nicht die Bohne.

 

Als am vergangenen Montag beim Warnstreik der Belegschaft AfD-Faschisten versuchten aufzutreten, griff der Werkschutz nicht ein. Die Faschisten mussten von beherzten IG-Metall-Vertrauensleuten entfernt werden.

 

Wie viel Angst muss VW eigentlich von Flugblättern der MLPD haben? Der Lack der Mitbestimmung bei VW platzt ab und dahinter erscheint die Diktatur.