Kämpferische Betriebsversammlung

Kämpferische Betriebsversammlung

VW Hannover: Der Gedanke der gewaltigen Kraft der vereinten Arbeiterbewegung reift heran

Die Betriebsversammlung bei VW Hannover am Mittwoch war mit 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern außerordentlich gut besucht. Sie wurde eingeleitet mit einer kämpferischen Demo von 150 Vertrauensleuten. Beim Einlaufen stand die ganze Halle auf und klatschte.

Korrespondenz

Die Stimmung war aufgeheizt, entschlossen und auch nachdenklich. 18 Kolleginnen und Kollegen meldeten sich zu Wort – mehr als sonst. Der Vorstand wurde ausgebuht. Ein Kollege wies anhand des Generalangriffs des VW-Konzerns auf die Arbeiter und ihre Familien die Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus nach. Er griff den Vorstand für den gegen ihn ausgesprochenen Verweis für eine Versammlung während der Arbeitszeit an, was viel Applaus bekam. Als der Vorstand sich dazu nicht äußerte, gab es einige Buhrufe dafür.

 

Eine weitere Kollegin polemisierte gegen die Logik, dass Verzicht Arbeitsplätze retten würde, und forderte einen konzernweiten selbstständigen Streik, wofür sie ebenfalls Applaus bekam. Ein Auszubildender in der Jugendvertretung kritisierte das Spiel mit der Zukunft der Arbeitsplätze der Jugend. Ein Azubi des ersten Lehrjahrs stimmte ein: „Wir machen uns Sorgen, wo wir später arbeiten sollen“, wozu es Applaus gab. Andere Kollegen verarbeiteten ihre Erfahrung der letzten Jahre: „Es wurden immer wieder Versprechungen gemacht, die gebrochen wurden.“. „Die Komponente ist bald Vergangenheit. Gießerei und Wärmetauscher sind 2025 Geschichte“.

 

Nach der Betriebsversammlung arbeitet es in allen Köpfen und Herzen: „Du hast Recht, nur ein richtiger Streik bringt was. Die Pläne liegen alle auf dem Tisch. Die weichen nicht zurück. Aber die Gewerkschaft muss aufrufen. Wir sind zu wenige.“ Dazu: „Wir brauchen beides - gewerkschaftliche und selbständige Streiks. Weil VW das Recht hat, hunderttausende Arbeitsplätze abzubauen, aber wir kein Recht haben, dagegen zu streiken, müssen wir uns dieses Recht einfach nehmen. Wir sind dazu Hunderttausende mehr als der VW-Vorstand.“

 

„Das können wir nicht machen. Dann werden wir alle ersetzt durch Leiharbeiter, wenn sie uns rausschmeißen“. Deshalb Stammbelegschaft und Leiharbeiter zusammen: Eine Belegschaft, ein Gegner, ein Kampf.

 

„Ist das erlaubt?“ und „Wo sollen wir denn noch einen Arbeitsplatz bekommen, wenn im Zeugnis steht, wir sind aufmüpfig?“. Das sollen sie mal machen - dann bekommen sie die Wut der ganzen Republik zu spüren. Jeder Mutige, der vorangeht, kann sich auf die Arbeitersolidarität verlassen – wer einen von uns angreift, greift uns alle an!