Neue Reihe: „Streik Aktuell“
Verbrüderung Stahl- und VW-Arbeiter weist den Weg: Dem Kapital die passende Antwort geben! - Jetzt als gestaltetes Flugblatt!
Mit dem Titel "Verbrüderung Stahl- und VW-Arbeiter weist den Weg: Dem Kapital die passende Antwort geben!" erscheint heute das aktuelle Flugblatt aus der neuen Reihe "Streik Aktuell":
Donnerstag verkündete Ford eine weitere Vernichtung von in der Summe 5800 Arbeitsplätzen. Freitag schlug VW alle Angebote des Betriebsrats in den Wind. Gesamtmetall-Chef Wolf verkündet, allein in der Metall- und Elektroindustrie 300.000 Arbeitsplätze zu vernichten. Die Zeichen stehen auf Sturm! Samstag: Ein Bus Stahlarbeiter aus Duisburg fuhr nach Wolfsburg, um sich mit den VW-Kollegen zu solidarisieren. Trotz klirrender Kälte heiße Herzen, mit der klaren Botschaft: Kein Kampf darf alleine stehen! Dieser Kelch wird an niemanden vorübergehen – der Generalangriff der größten deutschen Konzerne betrifft die gesamte Arbeiterklasse. Montag legten 66.000 Kolleginnen und Kollegen nach: Warnstreiks in neun von zehn VW-Werken. Wie geht es jetzt weiter?
Zwei Interessen
VW-Verhandlungsführer Meiswinkel jammert: „Der internationale Wettbewerb droht an uns vorbeizuziehen“. Man will sagen: Haltet mal den Ball flach! In einer Pressemitteilung klagte VW, in den ersten drei Quartalen „nur noch“ 4,49 Milliarden Euro Gewinn gemacht zu haben, statt 4,99 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Diese Herrschaften kriegen und kriegen den Hals nicht voll! Mit dem „Wettbewerb“, sprich Konkurrenzkampf, können Kapitalisten immer argumentieren: Es ist ihre Daseinsweise, selbst die schlimmsten Konkurrenten bei Profit und Marktanteil zu überholen und bei Löhnen und Umweltschutz zu unterbieten. Dieses Prinzip ist ein Fass ohne Boden. Nach diesem Prinzip stieg Deutschland 2023 zur drittstärksten Wirtschaftsmacht der Welt auf! Nach demselben Prinzip ist die Kaufkraft der Arbeiterfamilien seit 2021 um rund 15 Prozent gesunken. Nach diesem Prinzip begeht VW offenen Vertragsbruch, ohne rot zu werden. Und dieses Prinzip heißt: Kapitalismus. Die Folge einer tiefen Weltwirtschaft- und Finanzkrise werden auf den Arbeitern abgeladen.
Es geht um die Zukunft der Jugend!
Ford kündigte an, Dreiviertel der Ausbildungsplätze zu vernichten – ein echter Skandal! 300.000 vernichtete Arbeitsplätze von heute sind 300.000 arbeitslose Jugendliche von morgen. Die Interessen der Arbeiterklasse sind wie Feuer und Wasser zur Profitgier der Chefetagen. Betriebsrats-Vorsitzende Daniela Cavallo bot VW Lohnverzicht an und hoffte, dass VW dafür auf Werksschließungen verzichtet. Dass dieser Weg der Klassenzusammenarbeit zu nichts führt, zeigte die Reaktion: VW will knallhart durchziehen. Jetzt heißt es Stärke zeigen. In dieser Situation muss die Arbeiterklasse geschlossen und entschlossen für ihre gemeinsamen Interessen kämpfen. Bei vielen Warnstreiks riefen die Kollegen: „Bundesweit streikbereit!“ Recht haben sie: Jetzt Nägel mit Köpfen machen! Wann, wenn nicht jetzt?
Alles beiseiteschieben, was uns aufhält
Die SPD entdeckt kurz vor der Wahl ihr Herz für die Malocher. Angeblich. Scholz telefoniert mit allen Betriebsratschefs. SPD-Minister Heil sagt: „Jetzt ist die Zeit für Verhandlungen.“ Aha? Die sind doch gerade gescheitert! Aber leere Versprechungen kennen wir von der Ampel ja zur Genüge. Die Berliner Parteien fahren den Kurs der Monopole – inklusive AfD und BSW. Der Streit geht nur darum, wie offen reaktionär er durchgesetzt wird. Da ist für uns nichts zu holen!
Der Kapitalismus hat auf ganzer Linie versagt. Kein Zufall, fluchen alle Pro-Kapitalisten über den Sozialismus: Dabei könnten wir in einer sozialistischen Planwirtschaft die Umstellung auf E-Autos oder Grünen Stahl weltweit koordinieren. Im Kapitalismus führen technische Fortschritte zu Strukturkrisen und noch schärferer Konkurrenz. Im Sozialismus: Zusammenarbeit im Interesse von Mensch und Natur.
Es ist Zeit, dass die Arbeiter in die Offensive gehen. Die MLPD schlägt folgenden Forderungskatalog vor, der je nach Konzern und Betrieb konkretisiert werden kann:
- Alle Belegschaften zusammen – Kampf um jeden Ausbildungs- und Arbeitsplatz!
- Konzernweite Streiks, bis die Vorstandspläne vom Tisch sind!
- Machen wir unsere Gewerkschaft zur Kampforganisation! Dafür wurden sie gegründet.
- Für die Verbindung von gewerkschaftlichen und selbstständigen Streiks.
- Für ein vollständiges und allseitiges gesetzliches Streikrecht.
- Für die Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich. So könnten alle Arbeitsplätze gerettet werden.
- Einer für alle, alle für einen! Kein Kollege darf für seinen Einsatz für die Belegschaft abgemahnt werden.
- Die Arbeiter müssen in dieser aufgewühlten Situation mit ihrem Kampf gesamtgesellschaftlich Einfluss nehmen. Die von der IG Metall geplanten regionalen Demos müssen vor der Wahl statt Mitte März stattfinden.
- Es braucht einen gesellschaftsverändernden Kampf. Diskutieren wir die Perspektive zum Kapitalismus: den echten Sozialismus.
Die Betriebsgruppen der MLPD waren führend in großen selbständigen Streiks der letzten Jahrzehnte. Wer spürt, dass jetzt konsequent gekämpft werden muss, der gehört in die MLPD. In unseren Betriebsgruppen wird sich beraten, geschult, Solidarität organisiert. Mit Freude stellen wir unsere Erfahrungen allen Arbeitern zur Verfügung. Mach mit.
Hier gibt es den Text als gestaltetes Flugblatt
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