Südafrika
Nachricht aus Stilfontein - Solidarität und Protest von Marikana
Mitte November urteilte das oberste Gericht, dass die eingeschlossenen, seit Oktober hungernden Miners mit Essen versorgt werden müssen.
Die Dorfbewohner sammelten seitdem Spenden, sie standen bereit, das Essen nach unten zu schicken. Die Polizei hinderte sie daran!!
Wieder ist wertvolle Zeit verstrichen. Gestern, am 3. Dezember, wurden erstmals von offizieller Seite Lebensmittelpakete durch Schacht 10 nach Untertage gelassen. Die Miners sollen nun essen, um selbständig nach oben - in die Gefangenschaft - klettern zu können.
Wieder schafften es ein paar Bergleute über Schacht 11 nach oben. Das TV zeigt die am Schacht sitzenden, völlig erschöpften, ausgemergelten Männer, wie sie von schwer bewaffneter Polizei „bewacht“ werden, nie ohne zu betonen, dass es „Illegale“ sind. Seit gestern werden durch Schacht 10 Leichen geborgen, bisher insgesamt sieben. Ist es nicht genauso wichtig, die noch Lebenden auf demselben Weg mit einem Rettungskäfig zu bergen? Keine Rede davon, sondern das Unglück der Leute wird von Staats wegen noch zur verstärkten Hetze gegen sie benutzt.
Auf die Solidaritätsadresse der Deutsch-Südafrikanischen Freundschaftsgesellschaft Marikana antwortet Christopher von der Selbstorganisation der vom Bergbau betroffenen Gemeinden (Macua - Mining affected Communities in Action): "Ich leite Eure Botschaft an das Stilfontein-Solidaritätskomitee und die Gemeinde weiter, die lebensrettende Hilfe für die Eingeschlossenen bereitstellen. Eure tapfere Unterstützung ist unschätzbar wertvoll und wird von uns sehr
begrüßt. Amandla!"
Solidaritätserklärung der Deutsch-Südafrikanischen Freundschaftsgesellschaft Marikana an die Betroffenen und ihre Familien