Ketsch
Bunter und vielfältiger Protest gegen den AfD-Landesparteitag Baden-Württemberg
Wir beteiligten uns mit einer kleinen Delegation der MLPD an diesem Protest. Insgesamt nahmen an den Aktionen, über den ganzen Tag verteilt, rund 1300 Menschen teil. Auf dem Festplatz gegenüber der Rheinhalle, in der die AfD gut abgeschirmt von der Polizei tagte, fand als „Fest der Vielfalt“ ein buntes Programm der verschiedenen Bündnisse statt.
Kundgebung, Infostände, Ansprachen und Redebeiträge, musikalisches Kulturprogramm. Auch für Essen und Getränke an Tischen und Bänken war gesorgt. Schon morgens, um 8.30 Uhr, und nachmittags fanden Demonstrationen durch Ketsch statt, mit lauten Parolen wie: „Alle zusammen gegen den Faschismus“, oder „Nazis vertreiben Geflüchtete bleiben“.
In den Ansprachen wurde unter anderem auch besonders die Einheit und Zusammenarbeit der Antifaschisten betont. Auch zu den vorgezogenen Bundestagswahlen wurde an die Teilnehmer appelliert, nur demokratische Parteien zu wählen. Und dass die undemokratische Hürde für die kleinen Parteien durch den kurzen Zeitraum besonders hoch ist.
Das war für uns ein guter Anlass, für die Unterschrift zur Wahlzulassung zu werben. Mit der Ansprache: "Als konsequent antifaschistische Partei wollen wir an den Bundestagswahlen teilnehmen und sind eine der Parteien, die durch diese undemokratischen Bestimmungen behindert werden". Die meisten, die unterschrieben, taten das sofort. Andere, die uns nicht so kannten, nahmen den Info-Zettel und wollten es sich noch überlegen. So kamen in kurzer Zeit zwölf Unterschriften für die Landesliste und zwei für den Direktkandidaten von Mannheim zusammen.
Besonders gut waren aber vor allem die sehr intensiven tiefgehenden Diskussionen über Ursachen des Faschismus, die politischen und weltpolitischen Krisen und warum sie gerade jetzt überall faschistische Regierungen durchsetzten. Diese waren verbunden mit der notwendigen gesellschaftlichen Veränderung, dem Eintreten und Kampf um Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung, und der Notwendigkeit einer sozialistischen Gesellschaft. Vor allem junge Teilnehmerinnen machten sich, außer über die faschistische Gefahr, auch große Sorgen zur Umweltfrage und über die weltweiten Kriege, besonders in Palästina. Es gab auch drei Einträge in die Wahlkampf-Mitmachliste, die vor allem auch praktisch unseren Wahlkampf unterstützen wollen.