Arbeiterkämpfe

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Berichte aus den VW-Werken

Verschiedene Korrespondentinnen und Korrespondenten haben der Redaktion Berichte von ihren Erlebnissen und Eindrücken mit den Kolleginnen und Kollegen bei VW geschickt. Wir dokumentieren Auszüge und freuen uns auf weitere Einsendungen:

Von Rote Fahne Redaktion
Berichte aus den VW-Werken
Dunkle Wolken über VW - hier das Stammwerk in Wolfsburg (foto: Vanellus Foto (CC BY-SA 3.0))

Am Haupttor VW-Kassel, Donnerstag früh:

Eine überwältigende Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen war der Meinung, dass gestreikt werden soll. Wir hatten 70 Prozent Zustimmung dazu. So etwas haben wir noch nicht erlebt, dass so mehrheitlich für Streik reagiert wird. Alle Kolleginnen und Kollegen, die am Westtor reingingen, sahen das so. Es ist Entscheidung jedes Einzelnen, die zählt. Eine Minderheit sagte: „Ab Montag gehts los!“.

Ebenfalls aus Kassel wird berichtet:

Unter den Kolleginnen und Kollegen herrscht Empörung über die Kaltschnäuzigkeit von Blume. Mehrheitlich gibt es kein Vertrauen in neue Versuche der Klassenzusammenarbeitspolitik. In der Diskussion ist die übergroße Mehrheit der Meinung, dass jetzt richtig gestreikt werden muss. So sagten Kolleginnen und Kollegen: … „Stimmt, man müsste jetzt jeden Tag drei Stunden streiken“. „Ach, richtig streiken, erst mal bis Montag? Genau richtig!“.


Wenige sagten auch, „Ja, wir müssen mal sehen, ob es da einen Kompromiss gibt. Das muss ja am Ende bei rauskommen“.

Aus Wolfsburg wird berichtet:

Die über Jahrzehnte aufgebaute reformistische Illusion der VW-Familie, der Sozialpartnerschaft und des Co-Managements ist in einer offenen Krise. Viele Kolleginnen und Kollegen sind enttäuscht, aufgewühlt und bei einem Teil wird – wie ein Vertrauenskörpermitglied auf der Betriebsversammlung sagte – „aus Enttäuschung Wut“.

Aus Braunschweig wird geschrieben:

Es baut sich was auf. Aber die Hindernisse und Gewohnheiten sind einfach noch stark! Aber es kämpft, ist in Bewegung. Dass die Kollegen sich das mit Streik so ernsthaft überlegen, das hatten wir noch nicht.

 

Die Rote Fahne Redaktion wird weiter berichten