Saarbrücken
Unterschriftensammeln – auch ein Lernfeld für die Jugendarbeit - Mit Links zu weiteren Berichten
„Ich bin nicht politisch", „Ich habe keine Ahnung von Politik". In diesem Sinn äußerten sich mehrere junge Leute beim Unterschriftensammeln für die Wahlzulassung der MLPD.
So auch ein junger Arbeitsloser, der sagte, er sei aber gegen Krieg, Ausbeutung, Umweltzerstörung und Nazis.
Aber darum geht es ja bei Politik, um elementare Lebensfragen, um das Zusammenleben der Menschen und ihren Umgang miteinander! Soll es Menschen erster und zweiter Klasse geben, Ausbeuter und Ausgebeutete? Akzeptieren wir, dass Arbeiter in Kriegen der Herrschenden sich gegenseitig umbringen müssen? Wollen wir in Einheit mit der Natur leben oder den Untergang in einer Umweltkatastrophe in Kauf nehmen? Können die Arbeiter nicht die Welt selbst im Interesse der Massen regieren?
Er war nicht der Einzige, der weiter in Kontakt bleiben will, als wir die Frage der Politik so aufgeworfen hatten. Er stimmte zu, dass man etwas ändern muss, und dass das nur geht, wenn man zusammenhält und sich organisiert. Wir wollen ihn für den Aufbau einer REBELL-Gruppe gewinnen.
Eine Gruppe von fünf Jugendlichen vertrat alle möglichen AfD-Positionen zu Flüchtlingen, „Deutschland zuerst" usw. Einer beklagte sich, er müsse für wenig Geld viel arbeiten. Wir diskutierten mit ihnen: Deutschland zuerst – wer ist dann Chef von Deutschland, du als Arbeiter oder dein Firmenchef, die Kapitalisten? Wenn du mehr Lohn forderst, und mit Streik drohst, lacht dich dein Chef wahrscheinlich aus. Aber bestimmt nicht, wenn die ganze Belegschaft das macht. Wenn es nach der AfD geht, zählen nur die Deutschen. Nützt es den Arbeitern oder den Kapitalisten, wenn ihr euch spalten lasst und nur mehr Lohn für die deutschen Arbeiter fordern und nur die deutschen Kollegen streiken würden?
Das hat bei ihnen etwas bewegt, auch wenn sie sich nicht entscheiden konnten, Rebellen zu werden. Ebenso wie zwei andere Jugendliche, die uns auf einem Supermarktparkplatz freundlich begrüßten und die Listen ausfüllten: „Wir haben schon bei der Europawahl für euch unterschrieben, bei der Demo gegen die AfD." Sie meinten, sie müssten sich noch mehr informieren, bevor sie sich organisieren. Leider war ihre Pause schnell zu Ende, das Gespräch auch. Zum Glück kommen sie aus unserem Stadtteil, so dass wir sie wahrscheinlich irgendwann wieder treffen werden.
Man kann nicht alles in den Gesprächen auf der Straße klären. Dafür gibt es das Heft „Warum brauchen wir eine sozialistische Jugendbewegung", das für schlappe 1,50 viele gute Argumente dafür liefert, sich im REBELL zu organisieren. Ein Fehler, dass wir bisher so gut wie nicht damit gearbeitet haben. Das müssen wir ändern!
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