Leserbrief
Stahlarbeiter: Kapitalistische Logik angreifen!
Auf der Streikversammlung in Dortmund am 26.11.24 sind mehrere Redner darauf eingegangen, dass es neben dem Angriff auf die TKSE Belegschaft ähnliche Angriffe auf die Kollegen bei ZF, VW, Ford und weiteren gibt. Das ist ein Generalangriff auf die Arbeiterklasse, den wir gemeinsam beantworten müssen. Deshalb bekommt die Forderung nach einer großen Arbeiterdemonstration immer mehr Zuspruch.
Die deutschen Monopole versuchen stattdessen die Belegschaften für ihre Interessen zu gewinnen. So jammerte der TKSE-Vorstand in einer Mitarbeiter-Info am Mittwoch: „… damit wir den Stahl retten können, müssen wir Ballast abwerfen…, … kein privater Haushalt kann dauerhaft über seine Verhältnisse leben …, …um auf dem internationalen Markt mithalten zu können, sind diese Einschnitte unumgänglich…"
Richtig daran ist: wir leben im Kapitalismus, wo der Markt, oder besser gesagt der Maximalprofit entscheidet.
Seine Gesetzmäßigkeiten sind die Ursachen für unsere Probleme. Wir dürfen uns diese kapitalistische Logik nicht zu eigen machen. Im Gegenteil: damit wir Arbeiter in die Offensive kommen, müssen wir genau dieses System ins Visier nehmen. Im Kapitalismus werden dringend notwendige Veränderungen wie die Umstellung auf eine CO2 arme Stahlherstellung „am Markt" ausgerichtet - anstatt an den Bedürfnissen von Mensch und Natur.
Mit der Entscheidung für einen unbefristeten Streik sind die verschiedenen Belegschaften herausgefordert, die Verantwortung für eine Zukunft in einer von kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten befreiten Gesellschaft zu übernehmen, und müssen sie sich bewusst gegen solche Mantras wie „so funktioniert das eben im Kapitalismus" stellen.