Bei Siegen
Solidaritätsschreiben der MLPD an die Kolleginnen und Kollegen von Thyssen Krupp in Kreuztal überbracht
Von unserem Einsatz für die Wahlzulassung der MLPD in Koblenz fuhren wir nach Kreuztal bei Siegen, um der von Werksschließung bedrohten ThyssenKrupp-Belegschaft Solidarität und Unterstützung von MLPD und Freunden aus dem Ruhrgebiet zu versichern.
Gut 20 Kollegen an der Mahnwache nahmen unser Schreiben gern und interessiert und stimmten zu, dass jetzt alle Stahlarbeiter gemeinsam kämpfen müssen. Ein Kollege berichtete von jährlich verringerter Belegschaft und steigendem Arbeitsdruck. Verschiedene Kollegen waren zu Recht stolz auf ihre Produkte – veredelte Spezialbleche für die Autoindustrie - , hatten andererseits die trügerische Hoffnung, dass sie dies vor Stilllegung schützen würde.
Wir verwiesen auf den Weg der Bochumer Opelaner, die nach und nach mit falschen Hoffnungen fertig wurden, auf den Weg des selbständigen Streiks setzte und damit die Stilllegung immerhin zehn Jahre hinausgezögert hatten.
Vor diesen Gesprächen gab es einen Disput mit betrieblichen IG-Metall-Funktionären, die uns verbieten wollten, auf Thyssen-Gelände zu stehen, weil wir von der MLPD sind. Unser Argument, wir müssen uns doch auch bei unterschiedlichen politischen Auffassungen vom gemeinsamen Interesse des Kampfs um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz leiten lassen, und nicht vom Antikommunismus, brachte zweierlei Ergebnisse: Einerseits konnten wir unser Solidaritätsschreiben verteilen und mit den Kollegen sprechen. Andererseits wurde der Werkschutz gerufen, der drohte, uns gewaltsam vom – öffentlich zugänglichen – Gelände zu entfernen.
Die Auseinandersetzung, wie der Kampf gegen die Kahlschlagpläne der Konzernspitze zu führen ist, wird weiter klären, wer auf welcher Seite steht.n