Tag gegen Gewalt gegen Frauen
Kämpferische Frauenbewegung von Rechtsentwicklung herausgefordert
Der Tag gegen Gewalt an Frauen kommt genau richtig. Zum einen angesichts einer verheerenden Bilanz: 360 Frauen wurden 2023 in Deutschland ermordet, weil sie Frauen sind. Das ist praktisch jeden Tag ein Mord und ein dramatischer Anstieg zu 130 in 2022!
Es gab insgesamt 180.715 Fälle von häuslicher Gewalt an Frauen im letzten Jahr. Die Täter sind überwiegend deutsche Männer. Jeder einzelne Mord an Frauen ist eine Anklage an dieses System in seiner allseitigen Krisenhaftigkeit. Die Rechtsentwicklung bringt sowohl verstärkt Destruktivkräfte hervor, wie faschistische und frauenfeindliche Denkweise und Taten. Aber auch den wachsenden Widerstand der kämpferischen Frauenbewegung dagegen weltweit.
Der Kapitalismus fördert auch gesellschaftliche Gewalt an Frauen. Mit Sexismus und Pornografie degradiert er sie zur Ware und zum bloßen Sexobjekt. Mädchen und junge Frauen werden schon von klein auf dazu getrimmt, die in diesem System vorgegebenen "Schönheitsbilder" zu erfüllen. Die kleinbürgerlich-sexistische Denkweise wirkt auch auf Frauen. Die MLPD hat sich in ihrem neuesten Buch "Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur" grundsätzlich und weltanschaulich mit dieser Frage befasst, was hilfreiche Argumente und Klarheit gibt. Der Tag gegen Gewalt gegen Frauen ist ein guter Anknüpfungspunkt zum Vertrieb.
Von den ungerechten imperialistischen Kriegen weltweit geht eine massive Gewalt gegen Frauen und Kinder aus. Wenn rechte, ultrareaktionäre, faschistoide und auch faschistische Regierungen, wie aktuell das Regime von Benjamin Netanjahu aus Israel, wahllos Zivilisten beschießen, bombardieren etc. und einen Völkermord an den Palästinenserinnen und Palästinensern im Gazastreifen begehen, ist das eine der brutalsten Möglichkeiten, Gewalt an Frauen auszuüben. Außerdem wird Vergewaltigung weltweit als regelrechte Kriegswaffe eingesetzt.
In der Rechtsentwicklung kommt das frauenfeindliche Wesen der bürgerlichen Staats- und Familienordnung zum Ausdruck. So zum Beispiel, wenn der faschistische designierte US-Präsident Donald Trump die Abtreibung generell verbieten will. In den USA stimmten zugleich parallel zur Präsidentschaftswahl in sieben von zehn Bundesstaaten mehrheitlich die Wähler für die Aufnahme des Rechts auf Abtreibung. Das zeigt eine große Widersprüchlichkeit und auch noch weltanschauliche Verwirrung, die aufgelöst werden muss.
Die kämpferische Frauenbewegungen gerade in Ländern mit faschistischen Diktaturen nimmt mutig und organisiert den Kampf um ihre Rechte auf. Davon berichteten eindrücklich Frauen aus Afghanistan, dem Iran oder Russland beim 13. Frauenpolitischen Ratschlag - dazu hier mehr. Dabei entwickelt sich teilweise ein neues Selbst- und Frauenbewusstsein. "Die Scham muss die Seite wechseln" fordert völlig zu Recht Gisèle Pelicot in Frankreich, die nicht Opfer ihrer grausamen hundertfachen Vergewaltigungen bleibt, sondern zu einem mutigen Symbol und Orientierungspunkt für Betroffene und die kämpferische Frauenbewegung wurde. Zu Zehntausenden gingen am 23. November in Frankreich Frauen und Männer in Solidarität mit ihr auf die Straße.
Bundesfrauenministerin Lisa Paus fordert zurecht einen besseren Schutz von Frauen vor Gewalt. Sie wirft sich ins Zeug, die CDU/CSU für ihren Entwurf eines "Gewalthilfegesetz" zu gewinnen. Doch was nützt ein Rechtsanspruch auf Hilfe für von Gewalt bedrohte Frauen, wenn offiziell 400 Millionen Euro in Deutschland dafür fehlen - fragt man die entsprechenden Einrichtungen, liegt der Bedarf sogar bei einer Milliarde Euro. Die gescheiterte und die nächste Regierung wird daran nichts ändern! Der Rechtsanspruch für jedes Kind auf einen KiTa-Platz lässt grüßen! Die gescheiterte Ampel ist weder Willens noch in der Lage, die Lebensfragen der Massen positiv zu lösen. Die systemimmanente doppelte Ausbeutung der Masse der arbeitenden Frauen und die besondere Unterdrückung der Masse der Frauen bleibt von den Herrschenden natürlich erst Recht unangetastet.
Es lohnt sich unbedingt, darüber am heutigen Tag gegen Gewalt gegen Frauen die Perspektive des echten Sozialismus zu diskutieren, in dem die Befreiung der Frauen erreicht werden kann. Ein guter Anknüpfungspunkt sind dabei sozialistischen Ursprünge des 25.11.: Er geht zurück auf den Mord an den drei kommunistischen Schwestern "Mirabal", die mutig gegen die faschistische Diktatur Trujilos in der Dominikanischen Republik kämpfen. Erst in den 1990er Jahren, als die kämpferische Frauenbewegung des 25.11. zu einem ihrer weltweiten Kampftage entwickelte, setzte sich die UN-Women darauf und benannte ihn als "Orange-Day", um seine sozialistischen Ursprünge zu verkleistern.
Alles Gründe, für die Befreiung der Frau und gegen Gewalt gegen Frauen auf die Straße zu gehen. Aber auch Gründe dafür, sich zu organisieren - zum Beispiel im überparteilichen Frauenverband Courage oder der MLPD. Denn: Nur organisiert und geeint kann man etwas bewegen!