Kampf um jeden Arbeitsplatz

Kampf um jeden Arbeitsplatz

Streikaktion trotz Kurzarbeit bei Ford in Köln-Niehl

Am gestrigen 21. November trafen sich der Gesamtbetriebsrat von Ford und die Europageschäftsführung zur Wirtschaftsausschusssitzung auf dem Fordgelände in der A-Halle.

Korrespondenz
Streikaktion trotz Kurzarbeit bei Ford in Köln-Niehl
Ein Streiflicht von der Streikaktion am 21. November (rf-foto)

Nach der Schocknachricht vom Vortag waren die Kollegen wütend, aber auch kämpferisch. Trotz Kurzarbeit waren einige Kollegen im Betrieb. Die Vertauensleute organisierten gemeinsam mit den Kollegen den Streik vor der A-Halle. Aus allen Produktionsbereichen, Endmontage, Presswerk, Rohbau und Getriebewerk kamen die Kollegen zu einem richtigen Demozug zusammen. Damit es keine Repressionen gegen die Kollegen geben sollte, wurde die Aktion als "Betriebsratsinformation" deklariert.

 

Rund 500 Kollegen kamen, mit Schildern, Transparenten, Trillerpfeiffen, Trommeln und Megaphonen und machten ihrer Wut lautstark Luft. Sie forderten den neuen deutschen Geschäftsführer Markus Wassenberg heraus, rauszukommen, und riefen immer wieder verschiedene Parolen. "Kampf um jeden Arbeitsplatz" oder "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut."

 

Raus kam Benjamin Gruschka, Gesamtbetriebsrat- und Europabetriebsratvorsitzender. Er begrüßte die Kollegen und machte nochmal klar, wir werden kämpfen. Er vertröstete aber die Kollegen auf nächsten Mittwoch, da soll es dann genauere Informationen geben. Dann beendete er die Aktion. Das fanden viele Kollegen nicht richtig. Wir haben das organisiert und wir hätten auch entscheiden sollen, wann wir wieder arbeiten gehen. Trotzdem war es eine mutmachende, kämpferische erste Streikaktion. Die Kollegen sind bereit, für ihre Arbeitsplätze zu kämpfen.