Metalltarifrunde

Metalltarifrunde

OFFENSIV gegen faulen Kompromiss

OFFENSIV, Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel, lehnt den sogenannten Pilotabschluss in der Metalltarifrunde als faulen Kompromiss ab.

Die Kollegen schreiben: "Das am 12. November verkündete Verhandlungsergebnis aus den Bezirken Küste und Bayern ist unannehmbar und muss abgelehnt werden! Wir fordern die Tarifkommission in NRW auf, sich heute dagegen auszusprechen, die Verhandlungen für gescheitert zu erklären und die Urabstimmung einzuleiten.

 

In drei Abteilungsversammlungen haben wir sofort zahlreiche unserer Kollegen über das Verhandlungsergebnis informiert. Die eindeutige Forderung unserer Mitglieder ist es, dass dieses Ergebnis in keiner Form zu akzeptieren ist und abgelehnt werden muss. Nicht ein Kollege sprach sich für eine Annahme aus. In einer Situation, wo die Vorstände von VW, ThyssenKrupp und vielen anderen Konzernen uns mit Werkschließungen, Entlassungen und Lohnkürzungen bedrohen, würde dieser Tarifabschluss unseren Kollegen dort offen in den Rücken fallen.

 

Angesichts dessen und angesichts des Zusammenbruchs der Bundesregierung vor einem offensiv und konsequent geführten Tarifkampf mit gewerkschaftlichen Streiks zurückzuweichen, hat gar nichts damit zu tun, Verantwortung zu übernehmen, wie es in der gemeinsamen Pressemitteilung der IG Metall Bayern und Küste heißt. Das Ergebnis ist ein Verrat an unseren Interessen und Feigheit vor dem Feind.

 

Wenn Daniel Friedrich, Verhandlungsführer der IG Metall Küste, erklärt: 'In der sich verschlechternden Lage ist uns ein Abschluss gelungen, mit dem wir die Kaufkraft der Beschäftigten stärken', dann fragen wir uns, in welcher Realität er lebt. Denn sie hat nichts zu tun mit unserer Realität, die seit Jahren von Lohnverlusten, Arbeitszeitverlängerung, steigenden Preisen und Mieten geprägt ist. Dass noch vor der Verkündigung des konkreten Verhandlungsergebnisses die Meldung über die Newsticker lief, dass hiermit weitere Streiks verhindert würden, zeigt den ganzen Sinn und Zweck dieses faulen Kompromisses. So eine Politik zerstört unsere Gewerkschaften in einer Zeit, in der wir sie dringender denn je brauchen. Wir sind nicht bereit, das zuzulassen."

 

Mit solidarischen Grüßen im Auftrag unserer Kolleginnen und Kollegen:
Steffen Reichelt (Mitglied des Betriebsrats bei Opel in Bochum)
Oliver Wähnert (Mitglied des Betriebsrats bei Opel in Bochum und Vertrauensmann)
Marco Gehrmann (Ersatzmitglied des Betriebsrats bei Opel in Bochum und Vertrauensmann)