Ukraine-Krieg
Langstreckenwaffen schlagen in Russland und der Ukraine ein
Die Ukraine feuerte am Dienstag zum ersten Mal von den USA bereitgestellte Langstreckenraketen auf Russland ab, während der russische Präsident Wladimir Putin offiziell die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen in seinem Land senkte.Die russische Antwort kam in der Form, dass die russische Armee eine Hyperschallrakete auf die Ukraine abfeuerte. Beide Seiten werfen einander eine Eskalation des Konflikts vor – beide Seiten haben mit diesen Vorwurf zur Abwechslung Recht.
Je nach Quelle wurden in den letzten zwei Tagen zwischen sechs und acht ATACMS-Raketen aus US-Produktion und bis zu zwölf „Storm Shadow“ auf die Region Kursk abgefeuert.
Dazu erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag in seinem täglichen Bericht über die Ereignisse der letzten 24 Stunden: „Die Luftabwehr schoss zwei von Großbritannien hergestellte Storm Shadow-Marschflugkörper, sechs von den USA hergestellte HIMARS*-Raketen und 67 unbemannte Luftfahrzeuge ab“. Die USA erklären, es seien lediglich zwei dieser Raketen abgeschossen worden – so oder so, ein Teil wurde abgeschossen und ein Teil traf seine Ziele.
Beide Seiten eskalieren immer weiter
Die Angriffe begannen knapp 24 Stunden nachdem Berichte in den US-Medien erschienen, nach denen der scheidende US-Präsident Biden der Ukraine die Erlaubnis für den Einsatz der US Waffensysteme im russischen Hinterland gegeben haben soll. Es ist bis zur Stunde nicht bestätigt, ob sich diese Erlaubnis nur auf die Region Kursk begrenzt. Darin sind sich beide Seiten einig. Die britische Regierung hatte keine Erklärung vor dem Einschlag der Waffen abgegeben.
Anlass für die Entscheidung des US-Präsidenten soll der Einsatz von wahrscheinlich 3.000, eventuell aber bis zu 10.000 nordkoreanischen Soldaten in der Region Kursk sein – auf russischem Territorium. Damit hätte Russland den Krieg weiter eskaliert. Gleichzeitig ist es natürlich so, dass die USA und Großbritannien somit ihrerseits einen solchen Schritt in Richtung einer weiteren Eskalation willentlich getan haben, und zwar obwohl Russland seine Nuklear-Doktrin für einen solchen Fall anpasste und es entsprechende Erklärungen gab, solche Maßnahmen als kriegerische Handlungen der entsprechenden Unterstützer der Ukraine gegen Russland zu betrachten.
Derweil räumen auch immer mehr westliche Militäranalytiker, zum Beispiel der Leiter des Institutes 1 für Offiziersgrundausbildung an der Theresianischen Militärakademie, der österreichische Oberst Markus Reisner, dass die Entwicklung hin zu einem Weltkrieg abgleitet. Diese Ereignisse befeuern trotzdem die Kriegstreiber in Deutschland, die auf die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern drängen. Durch die Lieferung dieser deutschen Waffensysteme könnte die ukrainischen Armee Ziele nicht mehr nur in 300, sondern sogar 500 Kilometer Entfernung angreifen – und damit wäre Moskau in ihrer Reichweite.