Internationalen Automobilarbeiter-Koordination (IAC)
Leiharbeiter fliegen bei Ford in Köln auf die Straße
Für die IAC-Gruppe „Arbeitersolidarität Köln“ schreibt ihr Sprecher Roger Stamm:
Als Kölner Gruppe „Arbeitersolidarität“ der Internationalen Automobilarbeiter- Koordination (IAC) möchten wir auf etwas aufmerksam machen, was in den Medien bisher keine Beachtung findet. Bei Ford in Köln arbeiten in der Fahrzeugfertigung noch über 300 Kolleginnen und Kollegen über die Leiharbeitsfirma Randstad. Sie sind die ersten, die vom aktuellen Kahlschlag betroffen sind.
Pünktlich zu Weihnachten stehen sie und ihre Familien vor dem Aus. Der Vertrag zwischen Ford und Randstad läuft nur bis Ende Dezember. Doch nur ein Bruchteil wird von Randstad an andere Firmen vermittelt. Viele Kollegen haben überhaupt nur einen bis Ende Dezember befristeten Arbeitsvertrag mit Randstad. Darüber hinaus hat Randstad angefangen, auch langjährigen Mitarbeitern zu kündigen oder dies zumindest anzukündigen.
Den Kollegen wird eine Regelvereinbarung zwischen Randstad und dem Betriebsrat von Randstad ausgehändigt. Sie erweckt in den ersten Zeilen den Anschein, als ob es um die Sicherung von Arbeitsplätzen ginge. Auf Seite zwei ist dann häufig angekreuzt, dass der oder die Kollegin betriebsbedingt gekündigt werden soll. Persönliche Daten sind auf Seite drei handschriftlich eingetragen. Nichteinmal die Mühe personalisierter Briefe macht sich Randstad.
Bei betriebsbedingter Kündigung wird den Mitarbeitern je nach Betriebszugehörigkeit eine Abfindung angeboten. Sie geht von 500 Euro für über ein Jahr Beschäftigung bis zu maximal 1.500 Euro für über fünf Jahre Tätigkeit bei Randstad. Das ist zum einen empörend wenig. Zum Zweiten wird den Kollegen „nahegelegt“, dafür auf das Recht, gegen die Kündigung zu klagen, zu verzichten: Sie würden sonst gar nichts bekommen. Die ganze Behauptung des Fordmanagements, der Abbau der Arbeitsplätze würde sozialverträglich laufen, wird schon am Umgang mit den Leiharbeitern als unwahr entlarvt.