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„Kurzarbeit FN 1-3 mit Lohnverzicht – gehts noch?“

Der „Scheinwerfer“, die Zeitung von Kollegen für Kollegen bei Ford Köln, Saarlouis und angegliederten Betrieben, schreibt in einer Extraausgabe:

Aus Kollegenzeitung „Scheinwerfer“
„Kurzarbeit FN 1-3 mit Lohnverzicht – gehts noch?“
Die Ford-Zentrale in Dearborn / USA (foto: Dave Parker (CC BY 3.0))

Die Angriffe von Ford verdienen die passende Antwort – welche?!

Die Reduzierung der Stückzahl von 630 auf 480 bedeutet die nächste Phase der Arbeitsplatzvernichtung in Köln! Bis Ende des Jahres gibt es drei Wochen Kurzarbeit in FN. Urlaubszwang im ersten Halbjahr, dann Stückzahlen kloppen – jetzt auf unsere Kosten mit Kurzarbeit!? Seit Juni ist klar, dass Ford weiter Arbeitsplätze vernichten wird. Ein Kollege sagte: „Jetzt lassen sie die Katze aus dem Sack. Und das wird ein hässliches Tier sein“. Das erwartet uns am 27. November auf der zusätzlichen Betriebsversammlung. Was ist jetzt zu tun?

Statt Kurzarbeit kürzere Arbeitszeit!

Das ist nicht unsere Fehlplanung. Das ist nicht unsere Krise. Kein Verzicht! Die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich auf Kosten der Profite ist das Gegenprogramm – Ford lässt sich die Kurzarbeit zu 60 bzw. 67 Prozent von der Arbeitslosenversicherung zahlen. Kurzarbeit wird jetzt verkündet, unter anderem um uns weich zu kochen. Wir sollen denken, ein Kampf würde nichts bringen, weil Ford ja gar keine Autos bauen will. Diese Psychotricks kennen wir doch: Ford kündigt massive Angriffe immer dann an, wenn wir alle nicht im Werk zusammen sind, um den Kampf dagegen praktisch zu organisieren. Von wegen, ein Streik würde Ford jetzt nur in die Karten spielen! Falsch, Ford hat Angst vor unserer Reaktion!

Frontalangriff steht bevor – wie hässlich wird die Katze sein?

In der Chefetage haben sie eine „Zero-Base“-Rechnung gemacht. Auf Deutsch: alle Bereiche sind betroffen. Alles steht auf dem Prüfstand. Seit der Verschiebung des Explorer warnt auch der Scheinwerfer, dass Ford das Kölner Werk schließen will. Das passiert bisher nicht auf einen Schlag, sondern mit Salamitaktik. Wenn wir jetzt abwarten, lassen wir uns wie die Lämmer zur Schlachtbank führen. Der geplante Frontalangriff braucht jetzt eine offensive Antwort. Selbständiger Streik, bis die Vorstandspläne vom Tisch sind.

Ist das nicht Panikmache?

Die Betriebsratsspitze betont: Betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2032 ausgeschlossen! Schon viele Konzerne haben solche Verträge gekündigt. Oder sie halten sich einfach nicht daran, wie Ford damals in Genk! Massiver Druck, Vorgesetzte, die auf Abfindungen drängen, Unsicherheit – das ist reinster Psychoterror! Außerdem bringt die Vereinbarung unseren 125 Kollegen der Ersatzteilfertigung FN4 und den über 300 Leiharbeiter-Kollegen in FN rein gar nichts. Sie sind Teil der Belegschaft, in der Y-Halle ein Drittel der Mannschaft! Sie müssen doch auch ihre Familien ernähren! So werden schon ohne betriebsbedingte Kündigungen Arbeitsplätze plattgemacht. Das ist also keine Panikmache.

Vorschläge für Forderungen:

  • Ablehnung der Kurzarbeit – dagegen 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!
  • Unbefristete Übernahme der Leiharbeiter und Azubis, Erhalt aller Ausbildungs- und Arbeitsplätze!
  • Keine Senkung, sondern Ausbau der Umweltschutzmaßnahmen – auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze!