VW
IG Metall und Gesamtbetriebsrat legen „Zukunftsplan“ vor – die Frage ist, für wen?
Heute haben Gesamtbetriebsratschefin Daniela Cavallo und der IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger auf einer Pressekonferenz einen „Zukunftsplan“ als Antwort auf die Kahlschlagspläne des VW-Vorstandes vorgestellt. Nach Ansicht von Cavallo ist es „ein Gegenmodell zum Kahlschlagsplan des Vorstandes, der Zukunft verhindert statt schafft“.
Zur Erinnerung, hier die Eckpunkte der Kahlschlagspläne des Vorstands: Vernichtung von mindestens 37.000 Arbeitsplätzen, Schließung von mindestens drei Standorten, Schrumpfen der anderen Standorte, Fremdvergabe und Verlagerung ins Ausland, Lohnkürzung von 10 Prozent, Wegfall von Sonderzahlungen, Abgruppierungen usw. Für einen Arbeiter in Lohngruppe 8 summiert sich die Kürzung auf monatlich über 500 Euro! Kurzum, ein Horrorpaket, das nicht nur alle Beschäftigten und ihre Familien, sondern auch Tausende Zulieferer, Geschäfte, Kommunen, kurz: die gesamten Lebensverhältnisse betrifft. Zehntausende Kolleginnen und Kollegen haben ihren Unmut gegen diese Pläne auf Betriebsversammlungen, Protestaktionen in den Betrieben und sogar einer kleineren Straßenblockade Luft gemacht. Viele haben dabei noch Hoffnung in einen Aufruf der IG Metall oder des Betriebsrats gesetzt.
Jetzt haben sich der Gesamtbetriebsrat und die IG-Metall-Bezirksleitung Niedersachsen mit ihrem „Zukunftsplan“ zu Wort gemeldet. Um es vorwegzunehmen: Der "Zukunftsplan“ ist nichts anderes als die Kahlschlagspläne des Vorstands „light“. Er hat auf jeden Fall nichts mit der Zukunft der Kolleginnen und Kollegen und ihrer Familien zu tun.
Kernpunkte des „Zukunftsplans“ sind:
- Erst mal soll für zwei Jahre keine Tariflohnerhöhung ausgezahlt werden.
- Aus „Solidarität“ sollten Vorstand und Management einen stärkeren Beitrag als die Beschäftigten leisten. Soll damit die Zustimmung zu dem Lohnverzicht erschlichen werden?
- Die gekündigte Beschäftigungssicherung mit dem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen soll wieder inkraft treten. Mit anderen Worten, der „Zukunftsplan“ akzeptiert die angekündigte Vernichtung von Arbeitsplätzen!
Der Aktionstag morgen in Wolfsburg wird umso wichtiger.
Es bleibt dabei:
- Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz!
- Keine Standortschließung!
- Selbständiger Streik an allen Standorten, bis die Kahlschlagspläne vom Tisch sind!
- Für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!
- Für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht! Jetzt ist Arbeiterpolitik gefragt!