Gekündigte IG Metall-Betriebsrätin bei CATL
Gerichtstermin vertagt – erfolgreiche Solidaritätskundgebung
Am Freitag, dem 22. November, versammelten sich fast 20 Menschen vor dem Arbeitsgericht in Erfurt, um ihre Solidarität mit der gekündigten gewählten Betriebsrätin bei CATL, Louisa von Freytag Löringhoff, zum Ausdruck zu bringen. Der Gerichtstermin für die einstweilige Verfügung auf sofortige Weiterbeschäftigung wurde am gleichen Morgen kurzfristig abgesagt – der Richter sei erkrankt. Eine so kurzfristige Absage bei einer wichtigen und eiligen Angelegenheit ist ungewöhnlich.
Zu Beginn begrüßte Louisa die Kundgebungsteilnehmer, die aus ganz Thüringen angereist waren. Louisa bedankte sich für die vielen Solidaritätsbotschaften, die seit dem Bekanntwerden ihres Falls bei ihr eingegangen seien. So eine Grußbotschaft des IG Metall Aktivenkreises von Carl Zeiss Jena, oder der Vertrauensleute der Snop Automotive in Artern, die schrieben: „Wir sprechen dir unsere volle Solidarität aus! Deine Kündigung ist kein Einzelfall, mit der Ausbeutungsoffensive des internationalen Finanz- und Monopolkapitals geht auch ein Abbau demokratischer Rechte und Freiheiten einher.“ Kumpel für AUF, die Bewegung der kämpferischen Bergleute, aus dem Kali-Werra-Revier versprachen: „Genau wie bei Julian werden sie auch bei dir mit der Kündigung nicht durchkommen!“ (Mehr zum Fall des Bergmanns Julian Wächter gibt es hier.) Außerdem berichtete Louisa von Solidaritätsbotschaften von IG-Metall-Betriebsräten bei Infineon aus Dresden, vom Bundesvorstand von Solidarität International, dem Frauenverband Courage, dem Jugendverband REBELL und der MLPD.
Frank Oettler, Straßenbahnfahrer aus Halle/Saale, berichtete von der Erfahrung seiner eigenen Kündigung. Auch er war Betriebsrat und wurde aus politischen Gründen entlassen. Ein Solidaritätskreis organisierte eine breite Öffentlichkeit und erkämpfte seine Wiedereinstellung. Am Ende sagte der Vorstand: „Die Schlacht haben wir verloren, den Krieg nicht“.
Tassilo Timm überbrachte die Solidaritätsgrüße von der MLPD. Er ordnete dieses Vorgehen des internationalen Übermonopols mit einem Marktanteil von fast 40 Prozent in die Rechtsentwicklung und globale faschistische Gefahr ein, in der die Monopole gerne durchregieren würden. Er griff auch die Methoden der chinesischen Imperialisten an, die sich zu Unrecht als „Kommunisten“ bezeichnen. Es geht bei diesem Fall also nicht nur um Louisa, sondern ob es sich durchsetzt, dass erkämpfte Arbeiterrechte auf dem Altar des Maximalprofits willkürlich geopfert werden.
Bekannt ist bereits der Termin für das ordentliche Kündigungsschutzverfahren: Es findet am 10. Dezember, um 10 Uhr, statt. Der Unterstützerkreis trifft sich um 8.45 Uhr vor dem Gerichtsgebäude.