Arbeitsplatzvernichtung

Arbeitsplatzvernichtung

„Ford will 4000 Arbeitsplätze plattmachen – jetzt reicht's!“

Der „Scheinwerfer“, die Zeitung von Kollegen für Kollegen bei Ford in Köln, Saarlouis und angegliederten Betrieben, schreibt in einer Extra-Ausgabe vom 21. November:

Aus Kollegenzeitung „Scheinwerfer“

Jetzt ist die hässliche Katze aus dem Sack

4000 Arbeitsplätze sollen vernichtet werden! 2900 alleine in Deutschland. Genau wie Thyssen und VW holt Ford den Knüppel raus. Wir erfahren wieder alles aus der Presse oder per Rund-Mail. Eine Schweinerei!

 

Im Arbeitsvertrag von Vorstand Markus Wassenberg steht bestimmt als „Zielvereinbarung“, Europa abzuwickeln. Gestern jammerte er: „Wir wurden im Stich gelassen! Über Nacht wurde der Umweltbonus eingestellt und die Ladeinfrastruktur ist auch nicht genug ausgebaut“. Klar, die Ampel-Regierung will niemand in Schutz nehmen. Sich aber hinter ihrem Versagen zu verstecken, ist eine billige Masche. Natürlich ist Scholz als Kanzler eine Niete. Natürlich gibt es schlechte Manager. Aber das ist alles nicht der Grund. Alle Pläne scheitern am Kapitalismus, der seine selbstgemachten Krisen nicht in den Griff bekommt. Dieses Wirtschaftssystem ist das Problem!

 

Ford ist kein unschuldiges Opfer. Sie wälzen die Lasten der Wirtschaftskrise auf die Belegschaften ab. Seit 2018 haben die überbezahlten Bosse viermal die Belegschaft angegriffen und erpresst. Jedes Mal hieß es, dass wir auf Lohn oder Arbeitsplätze verzichten sollen, um die Zukunft zu sichern. Jedes Mal wurden wir oder die Kollegen in den anderen Werken betrogen.

 

Die Lehre der letzten Jahre ist: Verzicht rettet keine Arbeitsplätze! Deswegen keine Rücksicht auf ihr Gerede, auf ihre Versprechen! Machen wir unsere eigene Rechnung auf.

Kampf um jeden Arbeitsplatz – wir sind eine Belegschaft!

Der Betriebsrat und die IG Metall äußerten sofort: „Wir lehnen diesen massiven Stellenabbau ab“. Das ist genau richtig! Jetzt muss der Protest organisiert werden. Die IG Metall schreibt aber weiter: „Auf freiwilliger Basis werden wir einen solch zerstörerischen Abbau keinesfalls unterstützen!“. (IG-Metall-Presseerklärung.) Was soll das heißen? Wir machen das nicht freiwillig mit, sondern nur, wenn ihr uns zwingt? Dann ist die Kapitulation ja vorprogrammiert. Denn natürlich will Ford uns erpressen und zwingen, siehe Saarlouis!

 

Herr Wassenberg hat schön gesagt, was er als Rolle für den Betriebsrat vorsieht. Als „Sozialpartner“ sollen sie jetzt ganz in Ruhe die Arbeitsplatzvernichtung mit dem Management gemeinsam aushandeln. Nichts da! Ford zieht andere Seiten auf, da müssen wir es auch tun.

 

Es braucht jetzt einen unbefristeten und selbständigen Streik, bis die Pläne vom Vorstand komplett vom Tisch sind! Wer uns so angreift, darf keine Autos, keine Getriebe, keine Motoren, Ersatzteile usw. mehr bekommen!

Forderung:

  • Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz!
  • Kürzere Arbeitszeiten statt Kurzarbeit! Für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!
  • Unbefristete Übernahme aller Leiharbeiter und Azubis!
  • Wir sind eine Belegschaft – kein Ausspielen der Werksteile oder Werke gegeneinander!