Großdemonstration am 17. November in Athen

Großdemonstration am 17. November in Athen

"Das Polytechnion lebt"

Am 51. Jahrestag des Aufstands am Athener Polytechnion fand als Höhepunkt der dreitägigen Jubiläumsfeierlichkeiten in Athen eine Großdemonstration statt. Lang, laut, farbig und kämpferisch zogen um die 10.000 Menschen vom zentralen Syntagma-Platz hinaus in den Nordosten der Stadt zur US- und zur israelischen Botschaft.

Von Iordanis Georgiou und gis
"Das Polytechnion lebt"
Eine lange kämpferische Demonstration zieht am 17. November 2024 durch die Straßen von Athen (rf-foto)

(Rote Fahne News berichtete). Jedes Jahr gibt es Versuche der jeweiligen reaktionären griechischen Regierungen, das zukunftsgerichtete Gedenken an den Novemberaufstand gegen die Obristen zu unterdrücken. Aber es ist nicht tot zu kriegen. Arbeiterorganisationen, Studenten, Schüler, Frauen, Kinder, Soldaten in Uniform und viele Migrantenorganisationen waren dabei. Hafenarbeiter legten wie viele andere einen Kranz auf dem Gelände des Polytechnions nieder.

 

Eine griechische Demonstrationsteilnehmerin sagte: "Es ist kein Zufall, dass die diesjährige und die letztjährigen Demonstrationen und Kundgebungen vor der israelischen und der amerikanischen Botschaft stattfanden. Das drückt die Gefühle des griechischen Volks aus und seinen Widerstand gegen die unermesslichen Verbrechen, die das zionistische Israel am palästinensischen Volk mit Unterstützung der USA und der EU verübt." Die griechische Arbeiterklasse, insbesondere die Seeleute und die Hafenarbeiter, bilden das Rückgrat der Palästina-Solidarität in Griechenland

 

Die Demonstration verbindet antifaschistisches Gedenken, internationale Solidarität, Friedenskampf und Kampf für die sozialen Rechte der Massen. Auf dem Front-Transparent der kommunistischen Organisation ML-KKE steht: "Das Polytechnion lebt! Für Brot, Bildung, Freiheit!" Der Präsident der PENEM-Gewerkschaft in seiner Ansprache: "Wir dulden nicht die kapitalistische Barbarei, die unsere täglichen Grundbedürfnisse opfert, um Milliarden für die NATO-Rüstung auszugeben." Wenig Beachtung findet allerdings die begonnene globale Umweltkatastrophe.

 

Freunde der ML-KKE berichten uns, dass die Polytechnion-Bewegung unter dem zersetzenden Einfluss der ehemaligen "linken" Regierungspartei SYRIZA zurückgegangen ist. SYRIZA war als linksreformistisches Bündnis angetreten und hat dann als Regierungspartei voll die Angriffe von EU, IWF und Troika auf die griechischen Massen mitgetragen. Ihre Enttäuschung darüber haben viele fortschrittliche Griechen noch nicht verarbeitet.