Südafrika

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Bergleute unter Tage eingeschlossen

Ein unglaubliches Verbrechen gegen die Menschlichkeit spielt sich seit einigen Monaten in Stilfontein, Südafrika, ab. 4500 Bergleute sitzen unter Tage fest und die südafrikanische Regierung weigert sich, ja verbietet, ihnen zu helfen!

Korrespondenz aus Dortmund
Bergleute unter Tage eingeschlossen
(foto: groundup)

In der Gegend um Stilfontein waren zahlreiche Goldbergwerke - die Kapitalisten zogen weiter, aber die Schächte, bis 2000 Meter tief, ließen sie offen. Hierhin zogen die Zama Zamas („die, die Gelegenheit wahrnehmen“) mit ihren Familien. Es sind Menschen aus Zimbabwe oder Lesotho, fast immer ohne Papiere, die hier unter gefährlichsten Bedingungen arbeiten.


Seit Dezember 2023 will die Regierung mit der Operation Vala uMgodi („Schließen der Löcher“) „illegalen Bergbau bekämpfen und stoppen“, tatsächlich macht sie Jagd auf die Arbeiter. Die Taskforce, bestehend aus Soldaten und Polizei, sorgt seitdem unter den Kumpels für Angst und Schrecken. Im August z.B. wurden in Springs 500 Zama Zamas von dieser Taskforce in einen Sumpf gejagt und dann das Schilf in Brand gesetzt. Wer fliehen wollte, wurde mit Gummimunition beschossen. Es gab viele Tote und Schwerverletzte.


In Stilfontein blockiert die Taskforce seit Oktober die Schächte bzw. die Versorgung der Kumpels mit Nahrung und Wasser. Einige Hundert kamen nach übertage. Sie wurden sofort verhaftet. Tausende aber harren weiter im Dunkeln aus. Sie verhungern und verdursten lieber, als in die Arme der Polizei zu laufen, was Gefängnis und Deportation bedeutet. Inzwischen sind sie zu schwach, um den schweren Weg nach Übertagen über Stricke und Leitern zu schaffen. Der Minister im Präsidialamt, Khumbudzo Ntshavheni, sagte diese Woche: „Sie wollen, dass wir Kriminellen Hilfe schicken? Ehrlich? Wir schicken keine Hilfe an Kriminelle. Wir werden sie ausräuchern.“


Verzweifelte Angehörige protestieren vor Ort mit Plakaten „Nein zu der Räuchert-sie-aus-Politik!“ „Stoppt den Völkermord!“ Daraufhin erlaubte die Polizei an zwei Tagen, dass von Freiwilligen etwas zu essen und zu trinken nach unten geschafft wurde.