Straßenblockaden und Demonstrationen
Bauernproteste in Frankreich
Die französische Zeitung Libération berichtet von mehr als 80 Bauerndemonstrationen am Montag und Dienstag in Frankreich. Stein des Anstoßes ist das Mercosur-Handels-Abkommen zwischen der EU und verschiedenen lateinamerikanischen Ländern. Bestandteil des Abkommens ist die Senkung von Zöllen auf brasilianische und argentinische Agrarprodukte.
Das ist für die kleinen und mittleren Bauern eine Katastrophe, weil sie mit den billigeren Produkten oft nicht konkurrieren können.
Die Junglandwirte aus einem Gewerkschaftsbündnis und der Bauernbund (FNSEA) machen Druck, denn bereits vor weniger als einem Jahr protestierten die Landwirte europaweit, aber seitdem hat sich die Lage nicht verbessert. Für viele geht es um dieExistenz. Zehntausende landwirtschaftliche Betriebe sind akut in Gefahr.
Am Sonntag eröffnete ein Konvoi mit 50 Fahrzeugen den Mobilisierungsball. Traktoren, Lieferwagen, Autos und Wohnwagen errichten auf der Straße N118 ihr Lager. Viele kleine und mittlere bäuerlichen Existenzen rechnen mit einem von Überschwemmungen geprägten Jahr, nachdem sie 2023 von Dürren geplagt wurden. Sie sind bitter enttäuscht von ihrer Regierung. Dazu kommen noch Epidemien, von denen Rinder, Schafe und Vögel betroffen waren und sind.
Viele Bauern sind nicht an sich gegen weitere Umweltschutzmaßnahmen. Jedoch wird jede neue Umweltschutzauflage auf die kleinen und mittleren Betriebe abgewälzt. So sagt einer von ihnen: „Ich bin kein Fan von Pestiziden, aber ich habe keine andere Lösung. Ich produziere weiße Kirschen. Die Bäume werden von einer Fliege befallen, die ihre Eier in die Früchte legt. Wenn 15% der Kirschen davon betroffen sind, kann ich sie nicht mehr sortieren und ernte sie nicht."
Die soziale Demagogie der rechten bis faschistischen Lager verfängt unter einem nicht geringen Teil der Bauern und ist brandgefährlich. So hat der faschistische Rassemble National bei der letzten Wahl besonders auf dem Land dazu gewonnen.