Pressemitteilung der MLPD Baden-Württemberg

Pressemitteilung der MLPD Baden-Württemberg

"'Auto-Krise' VW, Ford, ZF, Bosch …. Gemeinsamer Kampf um jeden Arbeitsplatz“

Für die MLPD Baden-Württemberg schreibt Bernhard Schmidt:

"'Auto-Krise' VW, Ford, ZF, Bosch …. Gemeinsamer Kampf um jeden Arbeitsplatz“
Bild vom konzernweiten Bosch-Aktionstag im März dieses Jahres (rf-foto)

Gestern verkündete Bosch - größter Autozulieferer der Welt mit Stammsitz in Stuttgart - 5500 Stellen zu streichen. Zwei Drittel davon in Deutschland. „Anpassungsbedarf“ nannte dies eine Unternehmenssprecherin. Besonders betroffen ist der Geschäftsbereich: „Cross-Domain-Computing Solutions“, zu Deutsch Assistenzsysteme und automatisiertes Fahren sowie Lenksysteme. Das betrifft Konzernstandorte in Leonberg, Abstatt, Renningen, Schwieberdingen und besonders Schwäbisch Gmünd. Dort stehen bis zu 1300, mehr als ein Drittel der Arbeitsplätze, auf der Abschussliste. Als Begründung nennt Bosch: die „Krise in der Autoindustrie“¹  und „Zukunftstechnologien … würden nicht so nachgefragt wie prognostiziert“.¹

 

Wir erleben nicht einfach eine „Krise“ sondern eine bereits seit 2018 andauernde Weltwirtschafts- und Finanzkrise, die sich derzeit vertieft. Sowie zuweilen als „Transformation“ bezeichnete Strukturkrisen im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Antriebstechniken, der Digitalisierung und der Energiewende. Hinzu kommt eine sich weiter verschärfende Krise der Internationalisierung der Produktion.

 

Ausgehend von VW sind immer mehr Belegschaften bei Ford, ZF, Bosch und weiteren Zulieferern in der Region wie Allgaier in Uhingen und Festo in Esslingen von offener Arbeitsplatzvernichtung betroffen.

 

Der Generalangriff der Monopole der Stahl- und Automobilkonzerne breitet sich weiter aus und erfordert einen entschlossenen und breiten Kampf und Zusammenschluss der Belegschaften gegen jede Beschränkung auf den „eigenen Standort“.

 

Es geht darum, ob die Krisenlasten auf die Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellten abgewälzt werden oder der harte Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz aufgenommen wird. Die Forderung nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und nach einem allseitigen und vollständigen gesetzlichen Streikrecht steht auf der Tagesordnung.

 

Es wird deutlich, dass im Kapitalismus die Fortschritte in der Produktivität immer krasser auf Kosten von Mensch und Natur erfolgen. Zukunftstechnologien der Mobilität zum Wohle von Mensch und Natur durchzusetzen, erfordert eine internationalisierte sozialistische Planwirtschaft und die Überwindung des mörderischen kapitalistischen Konkurrenzkampfes um Maximalprofit und Weltmarktbeherrschung.

 

Bosch-Betriebsratschef Frank Sell sagte gestern: „Die Ankündigung des Unternehmens, Personal in diesem Ausmaß zu reduzieren, ist für die Mitarbeiter ein Schlag ins Gesicht“. Das „lasse das Vertrauen in die Geschäftsführung schwinden“.¹

 

Die Schlussfolgerung daraus kann nur sein, den Kampf aufzunehmen, statt abzuwarten und Hoffnungen in Verhandlungen und Sozialtarifverträge zu setzen. Die Waffe der Arbeiter sind konzernweite Streiks der Belegschaften.

 

Im Vorfeld der Bundestagswahlen ist die Frage, wie sich die Arbeiterbewegung im Kampf gegen diesen Generalangriff der Konzerne und der Regierung als ihre Dienstleister stärkt, hochpolitisch. Die MLPD arbeitet seit Jahrzehnten mit Gruppen in und vor Boschbetrieben. Sie wird die Arbeiteroffensive zum zentralen Wahlkampfthema machen. Die MLPD tritt bundesweit an, in Baden-Württemberg mit einer Landesliste. In Stuttgart, Heilbronn, Schwäbisch-Gmünd, Göppingen und weiteren Wahlkreisen auch mit Direktkandidaten.