29. UN-Klimakonferenz
Die Ursachen der Probleme bleiben unangetastet - erneutes menschheitsgefährdendes Scheitern!
Ein vorläufiger Tiefpunkt der bisherigen Serie von Klimakonferenzen war der Gipfel letztes Jahr in Dubai. Erneut völlig unzureichende Ziele und Absichtserklärungen zur Reduzierung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase wurden in unverbindlichen Abschlussresolutionen als „wegweisend“ hochgejubelt. Noch mehrere Jahrzehnte wollen die Monopole Maximalprofite aus der Verbrennung von Öl, Kohle und Gas ziehen und Atomkraft soll ausgebaut werden.
Die in Baku vom 11. bis 24. November stattfindende UN-Weltklimakonferenz setzt dieses Desaster fort. Ständig werden aber illusionäre Botschaften der Hoffnung verbreitet, dass der Gipfel doch noch die Kurve kriegen könnte. Doch alle bisherigen 28 Klimakonferenzen haben keine Änderung an der menschheitsgefährdenden und katastrophalen Entwicklung herbei geführt. Bis dahin, dass mittlerweile die globale Umweltkatastrophe begonnen hat.
Allen Ernstes freut sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock von den Grünen trotz dieser verheerenden Ergebnisse nun über die jetzige 29. katastrophale Darbietung des Imperialistischen Ökologismus. Im Bundestag frohlockte sie gestern: "Deswegen freue ich mich gerade in diesen schwierigen Zeiten auf diese Klimakonferenz, denn die Klimakrise und die internationale Zusammenarbeit zeigen gerade hier: Wenn wir immer wieder die Kraft finden, trotz aller Unterschiede weltweit (...), dann können wir Unglaubliches erreichen. Der Klimaschutz weltweit ist auch ein Zeichen dafür, was wir gemeinsam schaffen können, wenn wir es wollen."¹
Man hat mit bislang 28 Weltklimakonferenzen wirklich "unglaubliches" erreicht: Die CO2-Emmissionen steigen und steigen und steigen! Sie erreichten 2023 sogar den historischen Höchststand. Wirklich durchgreifende Maßnahmen können und wollen die imperialistischen Regierungen gar nicht erreichen. Denn dann müssten sie an die Wurzel der Probleme gehen, den Kapitalismus!
Es ist die kapitalistische Profitwirtschaft, die dafür sorgt, dass der Ausstieg aus den fossilen Energien abgebremst und unterlaufen wird. Das Problem besteht doch gerade darin, dass die heutige kapitalistische Produktion und Konsumtion nur noch auf der Grundlage der Zerstörung der Umwelt funktioniert. Das ist zu einer Gesetzmäßigkeit im Kapitalismus geworden. Wer die Umwelt und die Einheit von Mensch und Natur wirklich retten will, der muss folgerichtig auch den Kapitalismus und die Hauptverantwortlichen für die Umweltzerstörung ins Visier nehmen: das allein herrschende internationale Finanzkapital. Der muss für den echten Sozialismus eintreten, wo es nicht mehr um den Profit, sondern um die Bedürfnisse der Menschen in Einheit mit der Natur.
Doch das steht natürlich nicht auf dem Programm der jetzigen 29. Klimakonferenz - ganz im Gegenteil. Deshalb wird wird sie auch überhaupt nichts an dem menschheitsgefährdenden Kurs der globalen Umweltkatastrophe ändern und erneut scheitern; wie auch die 30., 31. und 32. Konferenz. Das ist wirklich fast "unglaublich", Frau Baerbock.
Längst ist das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens gerissen. Der gerade veröffentlichte Bericht der Weltmeteorologieorganisation (WMO) enthüllte, dass das Jahr 2024 mit plus 1,54 Grad das wärmste Jahr im Vergleich zur vorindustriellen Zeit wird. Und der Zeitraum 2015 bis 2024 wird das wärmste Jahrzehnt. Die Luft über dem Land erwärmt sich in vielen Gebieten etwa doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt, da Landmassen mehr Wärme speichern. So lag die Durchschnittstemperatur 2023 in Europa schon bei plus 2,2 Grad und in Deutschland bezogen auf die Jahre 1881 bis 1910 sogar bei plus 2,8 Grad. Die von der WMO prognostiziere Erderhitzung von drei Grad und sechs oder mehr Grad auf Landgebieten führt in eine tödliche und unbewohnbare Hölle.
Überschreitung nur wegen Klimaschwankungen?
Die Internationale Forschungsinitiative „Global Carbon Projekt“ verbreitet, dass die Überschreitung aufgrund von klimatischen Schwankungen erst in sechs Jahren mit 50-prozentiger Sicherheit bestätigt werden kann und durch drastische Maßnahmen das Ziel noch zu erreichen ist. Klar gibt es konkrete Klimaschwankungen, aber alle Faktoren sprechen für einen weiteren beschleunigten Temperaturanstieg.
Mit der Klimakatastrophe als „Initialkatastrophe“ verloren die Landökosysteme im Vergleich zu 2014 27 Prozent ihrer CO2-Bindefähigkeit und die Ozeane 6 Prozent durch Störung ihrer Zirkulation. CO2 ist langlebig und es dauert einige Jahrzehnte bis wenige hundert Jahre bis ein Teil vor allen von den Meeren aufgenommen wird. Bereits heute geben aber manche Teile der Meeres mehr CO2 ab als sie aufnehmen. Allein die Freisetzung von Methan durch das Auftauen des Permafrostes beschleunigt die Erderhitzung.
Die Annahme, dass die Monopole auf fossile Brennstoffe verzichten und in 6 Jahren ein Netto Null CO2-Ausstoß erreicht wird, ist völlig absurd.Tatsache ist, dass zwar der Anteil erneuerbarer Energien steigt - der Verbrauch fossiler Energien aber auch, Zudem blenden viele der bürgerlichen Wissenschaftler aus, dass sich die verschiedenen Hauptfaktoren der globalen Umweltkatastrophe gegenseitig verstärken. Und das ein immer größerer CO2-Ausstoß aus Rückkopplungseffekten aus der Natur kommt. Die Forderung der MLPD u.a. nach sofortiger Senkung der Treibhausgase und der Stopp der Vernichtung der Wälder ist deshalb von hervorragender Bedeutung.
Mutwillig in die Katastrophe
Das internationale Finanzkapital verschärft im Verein mit den nach rechts gerückten Regierungen mutwillig die begonnene globale Umweltkatastrophe. Das Mantra der Halbierung des weltweiten Treibhausgasausstoßes bis 2030 wird sich schnell in Luft auflösen, zumal es alles unverbindlich ist. Der Faschist Trump und sein designierter Chef der Umweltbehörde Lee Zeldin, wollen radikal alle Vorschriften für Kraftwerke und Autoemissionen aufheben und die Öl- und Gasförderung ausweiten und neue Atomkraftwerke bauen.
Selbst die von der Ampel-Regierung verbreiteten Klimaziele für 2030 werden krachend scheitern. Kleinlaut geben sich ihre Vertreter in Baku mit „jedem Bruchteil eines vermiedenen Grades“ zufrieden. Eine Bankrotterklärung angesichts der Dramatik in der Welt. Mit der offenen politischen Krise drücken Monopole und CDU/CSU auf die Tube. CDU-Vorsitzender März will „technologieoffen“ Kernfusionsreaktoren und modulare Atomkraftwerke fördern, das für 2035 geplante sog. Verbrennerverbot aufheben und billigeren Strom für die Monopole.
Mit der Unterschriftensammlung für die Wahlzulassung wird die MLPD auch ihre Rolle als konsequente Umweltpartei mit Perspektive in die Waagschale werfen. Es ist Zeit für eine revolutionäre Umweltpolitik zur Rettung der Umwelt! Für einen gesellschaftsverändernden Umweltkampf!