Friedrichshafen
So kann's sich drehen: Gespräch vor dem Tor bei ZF
Gestern Nachmittag nach dem Einsatz vor dem Tor bei ZF – Friedrichshafen. Wir gehen gerade nach Hause und da spricht uns ein Kollege an: „Hey Ihr, ich frage mich schon immer was Ihr hier eigentlich treibt? Die Kollegen lachen über Euch – weil Ihr bei Wind und Wetter da steht. Was treibt Euch dazu?“
„Wir stehen für eine bessere Gesellschaft, für Dich für uns als Arbeiter.“
„Mich würde interessieren was ihr von der AfD haltet.“
„Die AfD steht nicht für Arbeiterinteressen.“
„Die Grünen haben bei mir ganz verschissen.“
„Die AfD steht noch mehr für die Monopole – sie sind nicht für Arbeiter.“
„Sie sagen vieles was richtig ist, zum Beispiel dass die Syrer wieder raus müssen.“
„Wir sagen, dass die Syrer, die andere unterdrücken, die faschistischen Syrer erst gar nicht rein dürfen! Sie setzen zum Teil auch die anderen Asylanten unter Druck. (…) Wir kennen einen Migrant aus Senegal. Er hat eine Ausbildungsvertrag, er will arbeiten. Die Firma würde ihn sofort einstellen, doch er darf nicht arbeiten.“
„Solch einen Fall kenne ich auch – ein Kollege wurde direkt von der Arbeitsstelle abgeholt. Er ist Elektriker und die Firma braucht ihn. Was ich gut finde, dass ihr nicht sofort sagt – Ach die Rechten!“
„Würdest Du eine Unterstützungsunterschrift geben, damit wir kandidieren können?“
„Ja, schreib mal, ich unterschreibe.“ und gibt seinen Namen. „Hier läuft vieles schief, vieles müsste sich ändern. Ich habe jetzt 40 Jahre bei ZF gearbeitet und gehe nächstes Jahr. Es wäre doch richtig, dass mir die Firma 100 000 Euro gibt und sich bei mir für die Jahre bedankt!
Hier bist du als Arbeiter nichts wert! Es gilt nur der Profit. Sie verlagern die Industrie ins Ausland – die Jugend hat keine Arbeit!“
„Wir müssen das System ändern!“
„Da hast Du recht!“
„Komm doch am Samstag bei uns am Stand vorbei, dann können wir länger reden.“
„Ich komme gerne.“