Solingen
Schnitzereien von Willi Dickhut im "Zentrum für verfolgte Künste" gewürdigt
„Solinger Künstler in der Kunstregion Rheinland 1933-1945 - Moorsoldaten? Eine Spurensuche“ - unter diesem Titel wurde am 14. November im weltweit renommierten Solinger „Zentrum für verfolgte Künste“ eine neue Wechselausstellung eröffnet.
Gegenstand sind Kunstwerke mit sehr unterschiedlichen künstlerischen und politischen Blickwinkeln, aus denen heraus Künstler in dieser Zeit tätig waren: Künstler, die sich aus unterschiedlichen Motiven dem faschistischen Regime angedient und untergeordnet hatten; Künstler, die sich mehr oder weniger bewusst in „Grauzonen“ betätigt hatten; aber auch Künstler und antifaschistische Widerstandskämpfer, die ihre künstlerische Arbeit als Ausdruck des Widerstands gegen die faschistische Diktatur begriffen.
Diesen ist der besondere Raum „Moorsoldaten“ gewidmet: an den Außenwänden mit verschiedene Zeichnungen des Solinger Künstlers Ernst Walsken über seine Gefangenschaft im KZ Börgermoor. Der Raum wird aber bestimmt von einer sehr schön in der Mitte platzierten und beleuchteten Stele mit zwei von Willi Dickhut im KZ Börgermoor 1934 geschnitzten „Moorsoldaten“. Wie auch für alle anderen Künstler würdigt eine Tafel das künstlerische und politische Lebenswerk von Willi Dickhut. Die Kuratoren der Ausstellung bedankten sich ausdrücklich beim Willi-Dickhut-Museum, dass es diese „beeindruckenden Schnitzereien“ zur Verfügung gestellt hat.
Neben dieser Wechselausstellung ist auch die Dauerausstellung einen Besuch wert. Inzwischen werden auch Bilder des Gelsenkirchener Kunstmalers Karl Schwesig (1898-1955) ausgestellt. Als KPD-Mitglied und antifaschistischer Widerstandskämpfer wurde er gefoltert – was er in seinem „Schlegelkeller-Zyklus“ eindrucksvoll nachgezeichnet hat - und war dann gemeinsam mit Willi Dickhut auch im KZ Börgermoor.
„Zentrum für verfolgte Künste“, Wuppertaler Straße 160, 42653 Solingen. Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr. Eintritt: Erwachsene 9 Euro, ermäßigt 4,50 Euro. Die Wechselausstellung mit den Schnitzereien von Willi Dickhut ist noch bis 9. Februar 2025 zu besichtigen.