Grünen-Parteitag in Wiesbaden
Neue Führungsspitze – Habeck will Kanzler werden
War beim letzten Parteitag noch von einer Entmilitarisierung, von Frieden etc. die Rede, warf die Partei all das nach dem Eintritt in die Ampel-Koalition über Bord, machte den sozialchauvinistischen Kriegstreiberkurs der Regierung nicht nur mit, sondern trieb ihn aktiv voran. In der Regierung rieb sich die Monopolpartei Bündnis 90 / Die Grünen auf, verlor aber auch aufgrund einer massiven rechten Hetzkampagne der faschistischen AfD und anderer faschistischer und faschistoider Kräfte massiv an Zustimmung. Als Folge trat das Grünen-Spitzenduo Ricarda Lang und Omid Nouripour zurück.
Im Rahmen des jetzigen Parteitags wurde mit Franziska Brantner und Felix Banaszak ein neues Führungsduo gewählt.
Robert Habeck hat heute die Zustimmung zum Kanzlerkandidaten der Partei erhalten. Mit mehr als 96 Prozent der Stimmen ist er zum Grünen-Spitzenkandidaten für die vorgezogene Bundestagswahl gewählt worden. In seiner Rede hatte er zu den Delegierten gesagt: „Ich bewerbe mich mit dieser Rede dafür, euch im Wahlkampf anführen zu dürfen“. Er wolle für die Menschen in Deutschland Verantwortung übernehmen. Zur Erinnerung: In der Koalitionsvereinbarung zu Beginn der Ampel-Regierung hatte es – auch unter Einfluss der Grünen – geheißen: „Mehr Fortschritt wagen. Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“. Herausgekommen ist die berühmte "Zeitenwende“ mit offen aggressiver Außenpolitik, massiver Militarisierung der ganzen Gesellschaft bis hin zur aktiven Vorbereitung eines Dritten Weltkriegs.
Immerhin gab es diesmal – im Gegensatz zum letzten Parteitag – einen Jubel mit vertauschten Rollen. Während damals Annalena Baerbock zur Kanzlerkandidatin gewählt wurde und Habeck fast weinend daneben stand, durfte er sich jetzt im Scheinwerferlicht sonnen.