Mercedes-Benz
Källenius im „darwinistischen Kampf“ gegen die chinesische Konkurrenz
Als smart, weltoffen und tolerant wird Mercedes-Chef Ola Källenius in den bürgerlichen Medien verkauft. Doch die aktuelle Entwicklung ruft eine bisher öffentlich nicht gekannte Seite bei ihm hervor: Wir werden uns darauf konzentrieren, dass wir „am Ende dieses darwinistischen Kampfes einer der Kämpfer sind, die übrig bleiben“¹.
Das riecht nicht nur nach Pulverdampf. Es ist vielmehr eine Kriegserklärung, wenn Källenius sagt: „Viele der Akteure, die es jetzt noch gibt, werden in fünf Jahren nicht mehr da sein“. Doch ob dieser „Siegesplan“ zugunsten von Mercedes aufgeht, steht auf einem anderen Stern, sprich einer anderen Autohaube. „Fressen oder gefressen werden“, sagt dazu der Volksmund. Und die MLPD hat schon 2003 festgestellt: „Der Konkurrenzkampf zwischen den internationalen Monopolen nahm den Charakter einer gegenseitigen Vernichtungsschlacht an.“² Dieser soll auf dem Rücken der Belegschaften und zum Preis der Zerstörung der natürlichen Umwelt ausgetragen werden.
Aber Källenius tut Charles Darwin unrecht, wenn er dessen bahnbrechende Evolutionstheorie zur Rechtfertigung seines Krieges gegen die kapitalistische Konkurrenz missbraucht. Wahrscheinlich merkt er gar nicht, dass er sich damit in der Gemeinschaft „ultrareaktionärer, rassistischer oder faschistischer Auffassungen des 'Sozialdarwinismus' (befindet). Sie wenden Darwins These von der natürlichen Auslese unzulässig auf die menschliche Gesellschaft an und verfälschen den 'Kampf ums Dasein' als ein – von Darwin nie vertretenes – 'Recht des Stärkeren'.“³
Aber wie passt das mit dem Engagement von Mercedes „für Demokratie, Vielfalt, Offenheit und Toleranz“ zusammen? Es ist die bürgerliche Ideologie dieser ach so gebildeten, sich modern gebenden Konzernlenkern, die den Kapitalismus rechtfertigen und mit reaktionärsten Theorien verteidigen. Vor allem, wenn diese ihre Rekordprofite in Gefahr sehen, dann heißt es frei nach Bertolt Brecht: Und der Haifisch Källenius, der hat Zähne, und die trägt er im Gesicht.⁴ Das ist wichtig zu wissen, nicht nur für die Beschäftigten bei Mercedes.
Statt diesen mörderischen Konkurrenzkampf mitzutragen, muss die proletarische Denkweise sich als die der bürgerlichen überlegenen Denkweise erweisen: im gemeinsamen internationalen Kampf der Arbeiter und Angestellten gegen diese Haifische; mit der Perspektive der „vereinigten sozialistischen Staaten der Welt (in) der die Völker und Nationen gleichberechtigt und zum gegenseitigen Nutzen“⁵ zusammenarbeiten.