Umweltkampftag in Duisburg
Der Gedanke, selbst aktiv zu werden, keimte auf
Unter dem Motto „Gemeinsam für Arbeitsplätze und Umweltschutz! Für ein breites Bündnis weltweit zur Rettung der Lebensgrundlagen der Menschheit!“ hatte unter Federführung der Umweltgewerkschaft Duisburg ein Bündnis aus zehn Organisationen und Einzelpersonen zur Kundgebung am Hamborner Altmarkt aufgerufen.
Wenige Tage vor dem Umweltaktionstag hatten wir erfahren, dass die Frauenorganisation Yeni Kadin zeitgleich wenige Meter weiter einen Stand zur Mobilisierung zum Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November durchführt. Kurzfristig konnte eine gegenseitige Unterstützung abgesprochen werden, die sehr fruchtbar verlief. Yeni Kadin konnte unser offenes Mikrofon nutzen und mobilisierte Besucherinnen und Besucher ihres Standes unter anderem zu Unterschriften für die Wahlzulassung der Internationalistischen Liste/MLPD, die von Interbündnis und MLPD im Zusammenhang mit der Kundgebung gesammelt wurden.
Karl Nümmes, der Straßenmusikant aus Berlin, machte als Gast mit seinen Liedern mächtig Dampf. Er leitete die Kundgebung mit seinem Mitmachlied „Umweltalarm“ ein. Das machte bei allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen schnell gute Stimmung und erregte bei Passanten und Marktgängern Aufmerksamkeit. Schnell kamen Gespräche zustande oder die Aufmerksamkeit wandte sich den Beiträgen am offenen Mikrofon zu.
Etlichen Gesprächspartnern machten die Ankündigungen von Donald Trump, die Umweltschutzmaßnahmen massiv zurückfahren zu wollen, erhebliche Sorgen. Genauso die Ankündigungen der deutschen Großindustrie, zehntausende Arbeitsplätze vernichten und mit Schlagworten wie „Technologieoffenheit“ oder „Planungssicherheit“ dringend erforderlichen Umweltschutz strecken oder ganz streichen zu wollen. Ob Ampel oder CDU/CSU – den bürgerlichen Parteien traute kaum jemand diesbezüglich über den Weg. Von einer Ausnahme abgesehen, gab es heute auch niemanden, der die AfD als Ausweg nannte.
Vor dem Hintergrund des Mottos "Weltweites Bündnis zur Rettung der Lebensgrundlagen der Menschheit" rückte von der Frage: "Ist euer Bündnis dafür da nicht viel zu klein" die Gegenfrage: "Was ist mit dir? Willst du nicht mitmachen?" zunehmend ins Gespräch. Dabei kamen dann auch ganz konkrete Duisburger Punkte ins Spiel. Die Lage bei Thyssenkrupp mit der angekündigten Arbeitsplatzvernichtung und dass die Umstellung auf wasserstoffbasierte Stahlherstellung in Frage gestellt wird vorne dran.
Aber auch Hinweise wie: "Selbst bei der Durchführung von sinnvollen Maßnahmen muss man aufpassen!" So soll eine Wasserstofftrasse für die Versorgung der Direktreduktionsanlage von Thyssenkrupp direkt durch zwei Wälder, den Driesenbusch und den Ruloffsbusch, ein Landschaftsschutzgebiet, gelegt werden. Das bedeutet eine 21 m breite Schneise, die die Waldgebiete zerschneidet. Landschaftsschützer hatten stattdessen bereits vorhandene Wege und Randgebiete als Trasse vorgeschlagen. Mit: "Es werden alle Auflagen eingehalten“ hält die Projektgesellschaft bisher an ihrem Vorhaben fest. Im Gespräch entwickelte sich der Gedanke, an diesem Punkt selbst aktiv zu werden. Ein wichtiger Erfolg unserer Aktion.