Bremen
Aufgewühlte Stimmung unter den Daimler-Kollegen beim Verteilen von „Tarif Aktuell 3“ am Freitag
Es wurden doppelt so viele Flugblätter genommen wie sonst: Acht von zehn Kollegen griffen zu. Es gab zahlreiche Reaktionen und einzelne kurze Gespräche, was in diesem Ausmaß sonst nicht üblich ist.
Korrespondenz
Die Stimmung war aufgewühlt und es gab massive Kritik am faulen Kompromiss. Zuerst hatte ich angesprochen: „Den faulen Kompromiss ablehnen - jetzt selbständige Streiks organisieren.“ Dazu kam zum Teil Zustimmung, aber es entwickelten sich noch keine Gespräche.
Ich habe dies dann geändert in: „Für 2,3% haben wir nicht gestreikt. Der faule Kompromiss muss abgelehnt und selbständige Streiks müssen organisiert werden.“ Das hat die Kollegen direkt gefühlsmäßig angesprochen und herausgefordert.
Reaktionen waren:
- „Das war doch nur eine Show – einmal aus dem Werk über die Brücke und dort fleißig winken. Aber wir hätten einen richtigen Streik gebraucht!“ Ich: „Das steht jetzt selbständig an. Und eine Urabstimmung über den faulen Kompromiss wäre notwendig. Die Kollegen müssen zu Wort kommen und entscheiden.“
- „Dafür haben wir nicht gestreikt – aber wenn man den 24-Stunden-Streik und die Urabstimmung ausbremst war klar, dass so ein Beschiss rauskommt.“ Ich: Wir haben alle Trümpfe in der Hand, wenn wir in die Offensive gehen. Wir müssen uns zusammenschließen – deshalb fahren wir am 21.11. zum Aktionstag der VW-Kollegen nach Wolfsburg. Die Arbeiterpolitik der MLPD fördert selbständige Kämpfe für höheren Lohn und für jeden Arbeits-und Ausbildungsplatz. Du kannst unsere Wahlzulassung mit deiner Unterschrift unterstützen.“ Er: "Ich überlege mir das.“
- „IG-Metall-Vertrauensleute sind rumgelaufen und haben gefragt, was wir von dem Abschluss halten: Die meisten Kollegen haben ihn abgelehnt.“ Ich: „Macht in der Abteilung eine Abstimmung gegen den faulen Kompromiss und beratet, wie ihr mit einem selbständigen Streik in die Offensive kommt“ Er: „Ja, Wir müssen das besprechen.“
- Eine Minderheit sagte „Ich bin zufrieden“ oder „Uns geht’s noch besser als den Kollegen bei VW“.