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Wird VW jetzt zum Wirtschaftsflüchtling?

VW kann einem im Moment wirklich leid tun - die bösen Chinesen nehmen sich die Freiheit, in China einfach selbst Autos zu verkaufen und machen VW damit den Markt kaputt! Und auf der Liste der größten Autohersteller der Welt steht VW nur noch an zweiter Stelle... .

Von cja
Wird VW jetzt zum Wirtschaftsflüchtling?
(foto und bearbeitung: rf-news)

Als Konsequenz wurden drastische Sparmaßnahmen angekündigt - drei Werke in Deutschland sollen geschlossen und Tausende VW-Arbeiter sollen entlassen werden. Der Konzern denkt darüber nach, künftig wieder günstigere Modelle zu bauen.  Aber wenn, dann auf keinen Fall in Deutschland, denn für den Bau von Kleinwagen, mit ihren geringeren Margen, sei es hier schlicht zu teuer, erklärt uns Prof. Stefan Reindl vom Institut für Automobilwirtschaft. Zu hohe Energiekosten, zu hohe Lohnkosten, zu hohe bürokratische Hürden.

 
Als Produktionsstandort würde sich zum Beispiel Spanien anbieten, so Reindl. Immerhin ist das durchschnittliche Lohnniveau in Deutschland fast doppelt so hoch wie in Spanien.


Da drängt sich die Frage auf: Wird VW damit zum Wirtschaftsflüchtling und - kommen sie damit durch? Ein Wirtschaftsflüchtling ist jemand, der aus rein wirtschaftlichen Gründen in ein anderes Land geht - das würde passen. Der entscheidende Unterschied ist der, dass der Wirtschaftsflüchtling seine Heimat verlassen muss, weil er dort nicht mehr leben, sich selbst und seine Familie nicht mehr ernähren kann etc. Das Monopol VW würde gehen, weil es ihm in seiner raffgierigen Jagd nach Maximalprofiten hier zu teuer ist.


Die Wahrheit ist, dass VW schon immer überall hingegangen ist, wo sie noch ein bisschen mehr Profit machen konnten. Sie versuchen, ihr Image mit Phrasen vom Umweltschutz oder der VW-Familie zu bemänteln - beides lassen sie fallen wie heiße Kartoffeln, sobald es finanziell etwas enger wird.


Für solche Spielchen muss wirklich kein VW-Arbeiter Verzicht üben - selbstbewusst die eigenen Interessen durchsetzen und selbständig streiken, das steht jetzt auf der Tagesordnung.