Wörth

Wörth

Warnstreik bei Daimler im Rahmen der Tarifrunde am 5. November

Zum Warnstreik im Daimler-Truck-Werk in Wörth am gestrigen 5. November kamen ca. 2000 Kollegen der Frühschicht zur Kundgebung der IG Metall vors Tor. Es war bereits der zweite Warnstreik in dieser Tarifrunde. Wie schon beim Ersten in der letzten Woche war die Beteiligung verglichen mit früher außergewöhnlich gut.

Korrespondenz aus Karlsruhe
Warnstreik bei Daimler im Rahmen der Tarifrunde am 5. November
Bild vom Warnstreik (rf-foto)

 Das lag neben der kräftigen Mobilisierung durch die Vertrauensleute auch daran, dass vielen Kolleginnen und Kollegen bewusst ist, dass es diesmal um mehr geht als nur um Lohnprozente. Die meisten Kollegen, mit denen wir sprachen, waren über die Auseinandersetzung bei VW, in deren Rahmen von Seiten des Vorstands eine Lohnkürzung von insgesamt bis zu 18 Prozent, Werksschließungen und massiver Stellenabbau vorgesehen sind, gut informiert.


In der Rede des Vertrauenskörperleiters wurde dieser Zusammenhang auch angesprochen, und mit der Losung: „Wer einen von uns angreift, der greift uns alle an“ wurde die Solidarität mit den VW-Kolleginnen und -Kollegen erklärt. Den meisten Kolleginnen und Kollegen, mit denen wir sprachen, war bewusst, dass die Vorgänge bei VW ein Vorgeschmack auf Angriffe sind, wie sie auch auf sie zukommen - und dass man gemeinsam zeigen muss, dass wir so nicht mit uns umspringen lassen.


Im Zusammenhang mit dieser Tarifrunde sind im Betrieb 80 Kolleginnen und Kollegen neu in die IG Metall eingetreten, berichtete ein IG Metall-Redner.

 

Am Ende der Kundgebung fragte der Vertrauenskörperleiter die Kolleginnen und Kollegen, ob sie bis Schichtende streiken wollen oder wieder an die Arbeit wollen. Das Votum war klar: keine Arbeit mehr und Streik bis zum Ende der individuellen Arbeitszeit an diesem Tag. Beim letzten Warnstreik war man nach der Kundgebung an die Arbeit zurückgegangen.


Von Seiten der Betriebsaufbaugruppe der MLPD wurde das Flugblatt „Tarif Aktuell 1“ verteilt und auf die Entfaltung der vollen gewerkschaftlichen Kampfkraft und Mitgliedschaft in der MLPD angesprochen. Zu Letzterem gab es verhaltenes Interesse. Es wurden einige Broschüren „Ungewöhnliche Zeiten erfordern mutige Entscheidungen! Werde Mitglied!“ übergeben.