Essen und Dortmund
„Unterschreiben Sie für die Wahlzulassung zu den Neuwahlen gegen den Rechtsruck!“
Mit diesem Aufruf wandten sich Mitglieder der MLPD am Katernberger Markt im Essener Norden an die Passanten, in der Hoffnung, möglichst viele Unterschriften für ihre Wahlzulassung zu sammeln.
Auftakt im Kreis Essen-Mülheim
Es war der Auftakt im Kreis Essen-Mülheim, bei dem engagierte Mitglieder der Partei an diversen Orten – vor dem REWE, an den Bahnhaltestellen, beim Friseur und sogar vor der Bäckerei – standen, um Menschen anzusprechen. Ziel: die notwendige Zahl an Unterstützungsunterschriften für die NRW-Landesliste und die Direktkandidatin im Essener Norden, Gabi Fechtner, schnell zu sichern.
Die Reaktionen waren so vielfältig wie das Publikum: Während viele Passanten die Gelegenheit ergriffen, um ihrem Unmut über den politischen Kurs Ausdruck zu verleihen und Alternativen zum status quo zu suchen, fanden sich auch einzelne, die ihre Sympathie für faschistische Ansichten offen zeigten. Die Stimmung war gemischt – der Wunsch nach Veränderung im Raum, die Meinungen gespalten.
Doch die Unterstützung aus dem Viertel war spürbar: Einige brachten den fleißigen Sammlern heißen Kaffee und Kekse, um sie bei ihrer Aufgabe zu unterstützen. Die Resonanz des ersten Aktionstages konnte sich sehen lassen: Fast 50 Unterschriften für die Landesliste NRW und ebenso viele für die Direktkandidatin wurden gesammelt.
Dortmund: In diesen Zeiten müssen sich alle Demokraten gegenseitig unterstützen
"In diesen Zeiten müssen sich alle Demokraten gegenseitig unterstützen gegen rechts": Mit dieser Begründung unterschrieb heute ein Mitglied einer anderen Partei für die Wahlzulassung der MLPD. „MLPD, was heißt das?“ Wir antworteten: Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, benannt nach den Revolutionären Karl Marx und Lenin.
Zustimmung gab es, dass grundsätzlich im Kapitalismus etwas nicht stimmt. Die Wahl von Trump versetzte viele Passanten und auch junge Menschen heute früh in Sorge. Einig waren wir uns auch schnell, dass die Regierung zu Recht gescheitert ist. Aber was nun?
Gestern Vormittag unterschrieben acht Menschen am Infostand in Dortmund-Huckarde innerhalb von einer Stunde. Anschließend klapperten wir unsere Nachbarn, Freunde und Bekannten im Stadtteil ab. Eine befreundete Kurdin konnte nicht unterschreiben, weil sie kein Wahlrecht hat, obwohl sie bereits 20 Jahre in Deutschland lebt, sie nahm aber sieben Listen für ihre Bekannten mit.
Einige unterschrieben, weil sie uns bereits kennen und gut finden. Aber die meisten mussten wir gut überzeugen, dass es eine Arbeiterpartei auf dem Wahlzettel braucht. Einige unterschrieben aus einem demokratischen Grundverständnis heraus gegen die Wahlbehinderung der MLPD und kleiner Parteien.