Brandenburg an der Havel
"Tarif Aktuell" goldrichtig!
Der Einsatz mit dem MLPD-Flugblatt "Tarif Aktuell Nr.1" bei ZF, einem der noch größten Industriebetriebe in Brandenburg, kam einen Tag vor dem Warnstreik am 8. November goldrichtig.
Von den 1400 Arbeitsplätzen sollen nach den „Vorgaben“ des ZF-Konzerns 850 vernichtet werden. Dieser Generalangriff richtet sich insbesondere gegen die Festverträgler, was nicht wenige Kollegen überrascht hat: bisher waren sie davon ausgegangen, dass die Leiharbeiter zuerst entlassen werden bzw. deren Verträge Ende des Jahres auslaufen.
Mit dieser Situation müssen die Kolleginnen und Kollegen fertig werden und unsere Forderungen: "Kampf um jeden Arbeitsplatz! Keine Spaltung - eine Belegschaft – ein Kampf!" stieß auf große Zustimmung. Dies betrifft auch, den gemeinsamen Kampf aller Belegschaften im ZF-Konzern zu entwickeln. Zu Recht kritisierten Kolleginnen und Kollegen fehlende Informationen über die Situation an den anderen Standorten, um sich auszutauschen und sich vor allem nicht gegeneinander ausspielen zu lassen.
In den Gesprächen zeigte sich eine große Sorge und Zukunftsangst, die Suche nach einem persönlichen Ausweg und einer Hoffnung, dass „es so schlimm nicht kommen wird“. Aber auch die Kampfbereitschaft, der Einsatz von jeder Kollegin und jedem Kollegen ist herausgefordert, was viele sehr stark beschäftigt. Hieran entfaltet sich die Auseinandersetzung im Betrieb: gemeinsam die Sache in die Hand nehmen, jeder Kollege ist mitverantwortlich, dass die IG Metall als Kampforganisation gegen diesen Frontalangriff des Konzerns richtig Flagge zeigt.
Über gewerkschaftliche Streiks hinaus wird die Frage eines selbständigen Streiks immer wichtiger, was auf positive Reaktionen stieß – während manche Kolleginnen und Kollegen dem skeptisch gegenüberstehen, da sie meinen, dass „in dieser wirtschaftlichen Lage wohl nur wenige Kollegen mitmachen.“ Die ganze wirtschaftliche und politische Entwicklung hat die Kollegen aufgewühlt und herausgefordert, in dieser komplizierten Lage durchzublicken und um ihre Interessen als Arbeiterklasse zu kämpfen. Da traf unser "Tarif Aktuell" genau ins Schwarze; eine ganze Reihe von Kollegen bedankten sich dafür, was auch die Abnahme von 80 Prozent unterstrich.