Geschenkempfehlung von People to People - 6. November

Geschenkempfehlung von People to People - 6. November

Eine Frage der Chemie

Hinter dem heutigen Türchen verbirgt sich eine Buchempfehlung der People to People-Agentur Duisburg:

Elizabeth Zott ist eine besondere Frau und lebt in den USA. In den 1950er-Jahren beschließt sie, Wissenschaftlerin zu werden und Chemie zu studieren. Eine Beleidigung der damals die Wissenschaft beherrschenden Männerwelt. Also muss sie sich durchkämpfen – gegen Kollegen, die ihr ihre Forschungsergebnisse klauen, um sie unter eigenem Namen selbst zu publizieren; gegen einen Chef, der sie sexuell gefügig machen will; gegen eine Gesellschaft, die das unverheiratete Zusammenleben mit ihrer großen Liebe Calvin verurteilt. Elizabeth kämpft nicht nur um ihren Traum, trotz all dieser Widrigkeiten eine exzellente Wissenschaftlerin zu werden, sondern sie kämpft damit auch für die Gleichberechtigung der Frau.


Das Buch belegt in vielen klugen und auch witzigen Dialogen, wie die zunehmenden wissenschaftlichen Erkenntnisse die reaktionär-spießige bürgerliche Weltanschauung und ihre unterdrückerischen Sitten und Gebräuche angreifen. Einmal fragt Calvin sie, wer eigentlich ihr Vater war: „Eine Art Händler in Sachen Gottes. Einer der Feuer und Schwefel predigt, um damit Geld zu machen. Einer, der den Leuten einredet, das Ende sei nahe, er aber eine Lösung parat hat, – zum Beispiel eine besondere Taufe oder ein teures Amulett – die den jüngsten Tag noch ein kleines bisschen hinauszögert.“ Und auf die Frage nach ihrem Bruder: „Der hat sich aufgehängt, weil mein Vater ihm gesagt hat, dass Gott ihn hasst. Er war homosexuell, das wusste ich. Ich bin Wissenschaftlerin. Homosexualität ist nicht falsch, sondern vollkommen normal – eine schlichte Tatsache der menschlichen Biologie“.


Sie ist zu klug für die damalige männlich dominierte Wissenschaftlerwelt, kann in keinem Institut Fuß fassen und wird schließlich auf Umwegen eine Fernsehköchin der besonderen Art. Sie erklärt den Zuschauern die chemischen Prozesse und Reaktionen beim Kochen, „Kochen ist Chemie – und Chemie ist Leben. Ihre Fähigkeit, alles zu ändern – sich selbst eingeschlossen – beginnt hier“, fordert sie die Zuschauerinnen heraus, um ihre Träume zu kämpfen und sich nicht auf Hausfrau und Mutter reduzieren zu lassen. Immer wieder kämpft sie öffentlich gegen die Ketten der Moral der 50er Jahre. Ihr Produzent bricht fast zusammen, als sie in einer Sendung erklärt: „Ich bin Atheistin. Ich glaube nicht an Gott. Aber ich glaube an die Menschen, die uns mit Nahrung versorgen. Die Farmer, die Pflücker, die LKW-Fahrer, die Regalbefüller in den Supermärkten. Sie sorgen dafür, dass andere leben.“ An anderer Stelle schneidet sie verschiedenfarbige Tomaten auf und erklärt: „Jetzt schauen sie mal die Person neben sich an. Sie haben viel gemeinsam, nämlich 99,9 Prozent der DNA, die sie mit jedem anderen Menschen auf diesem Planeten teilen. Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe ist nicht nur wissenschaftlich absurd, sondern auch ein Zeichen großer Dummheit“.


Das Buch ist ein amüsanter, lesenswerter Roman über eine kluge, mutige Frau, die eine bestimmte Facette des Kampfes um Gleichberechtigung darstellt. Viel Vergnügen!

 

Garmus, Eine Frage der Chemie

Taschenbuch

464 Seiten

Preis: 17 Euro

ISBN: 978-3-492-06700-3

Zu bestellen unter

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Tel.: 0201 25915

oder erhältlich im Ladengeschäft People to People

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