VW
"Gemeinsame Lösungen" gibt es nicht!
Fakt ist, VW will mindestens drei Werke schließen, Zehntausende betriebsbedingte Kündigungen, bis zu 18 Prozent Lohnkürzung für Beschäftigte in der Fertigung usw. Das ist der größte Generalangriff auf die Kolleginnen und Kollegen und ihre Familien in der jüngeren VW-Geschichte in Deutschland.
Dagegen spricht Arne Meiswinkel von der Möglichkeit, „gemeinsam Lösungen [zu] finden“. Er ist Personalvorstand bei der Marke Volkswagen Pkw und derzeit Verhandlungsführer für VW. In so einer Situation von „gemeinsam“ zu sprechen, ist dreist. Schlägt dir jemand in die Fresse, denkst du doch im selben Augenblick nicht daran, was man „gemeinsam“ als Nächstes tun könnte. Tatsächlich ist es der billige Versuch, uns Arbeitern vorzumachen, es gäbe ein „gemeinsames“ Interesse mit „unserem“ Kapitalisten. So formuliert Meiswinkel den Zweck der „gemeinsamen Lösungen“ von VW, um „unsere finanziellen Ziele zu erreichen, dann können wir uns auch konkrete Perspektiven für die deutschen Standorte und eine mögliche Beschäftigungssicherung vorstellen“.
Wir sind doch nicht der Esel, der der Karotte, die unerreichbar vor seiner Schnauze baumelt, hinterherläuft. Lassen wir uns nicht weiter für dumm verkaufen! Denn das „gemeinsamen Interesse“ war schon vor dem Angriff von VW ein Märchen des Kapitalismus. Denn wir leben in einer Klassengesellschaft, einer Diktatur der Monopole. Wir stehen als Teil des internationalen Industrieproletariats dem international allein herrschenden Finanzkapital gegenüber. Die Monopolherren beuten uns aus und unterdrücken uns.
Dagegen sieht die VW-Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo die begonnenen Verhandlungen als „Marathon“, „bei dem nun endlich beide Seiten verstanden haben, dass sie gemeinsam durchs Ziel müssen“. Auch sie spricht von „gemeinsam“, auch wenn sie behauptet, dass die VW-Vorstellungen aktuell „meilenweit von unseren Vorstellungen entfernt“ sind. Sie steht damit für Klassenzusammenarbeit. Denn in irgendeiner Weise bedeutet das am Ende eine weitere Verschärfung der Ausbeutung bei VW, Vernichtung von Arbeitsplätzen, massiver Konkurrenzkampf mit den anderen Automonopolen bis zur gegenseitigen Vernichtung usw. Das ist keine Lösung in unserem Sinne.
Mit diesem „Klassenfrieden“ muss jetzt mal Schluss sein! Nehmen wir die konkrete Attacke von VW als Anlass, mal über die kapitalistische Realität hinaus zu denken. Die MLPD steht für die gesellschaftliche Perspektive des echten Sozialismus. Sich damit zu beschäftigen, ist der Beginn einer wirklichen Lösung für uns Arbeiter. Gehen wir gemeinsam als Arbeiter über Konzern- und Branchengrenzen hinweg in die Offensive und machen wir endlich unsere eigene Rechnung auf!