Solidaritätserklärung

Solidaritätserklärung

Gabi Fechtner spricht Betriebsräten und der IG Metall bei Tesla ihre Solidarität aus

Im Namen der MLPD erklärt die Parteivorsitzende Gabi Fechtner den gekündigten Kollegen und Betriebsräten in Grünheide volle Solidarität und fordert die sofortige Rücknahme der Kündigungen!

Gabi Fechtner spricht Betriebsräten und der IG Metall bei Tesla ihre Solidarität aus
Gabi Fechtner (foto: Anneke Dunkhase)

Sie schreibt:

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

Aktuell erfuhren wir von den unsäglichen Repressionen des Tesla-Managements gegenüber der IG Metall und ihren Betriebsräten bei Tesla in Brandenburg. So wurden inzwischen Betriebsräte und kämpferische Kollegen der IG Metall aus fadenscheinigen Gründen gekündigt. Dem geht voraus, dass Elon Musk und sein Management mehrfach erklärten, dass er die IG Metall am liebsten nicht in seinem Werk haben würde, damit er die Ausbeutung der Arbeiter frei nach seinem Willen gestalten kann.

 

Im Namen der MLPD erklären wir euch unsere volle Solidarität und fordern die sofortige Rücknahme der Kündigungen!

 

Es handelt sich hierbei nicht um willkürliche Einzelfälle. Elon Musk hat sich in der Vergangenheit immer wieder zum Faschisten Trump in den USA und zur arbeiterfeindlichen AfD in Deutschland bekannt und ist ein glühender Antikommunist. Das Vorgehen von Tesla ist also Teil der internationalen Rechtsentwicklung und der faschistischen Gefahr. Während Elon Musk oft als vermeintlich besonders erfindungsreicher, smarter CEO dargestellt wird, macht er das, was alle CEOs von Übermonopolen machen: gnadenlos die Ausbeutung von Mensch und Natur steigern. Die Strömung der Monopole, die wie er für die faschistische bzw. faschistoide Herrschaftsform des Kapitals stehen, wollen am liebsten alle demokratischen Rechte und Freiheiten, soziale Errungenschaften, Umweltauflagen bekämpfen, die ihnen dafür im Wege stehen.

 

Ihr habt also harte und brutale Gegner, aber trotzdem seid ihr als Belegschaft mehr und stärker, wenn ihr euch einig seid!

 

Sicherlich ist das eine der wichtigsten Aufgaben, gerade jetzt an der Einheit zu arbeiten, die durch die miesen Machenschaften der Konzerne gespalten werden soll. Welche Angst müssen diese Leute haben, wenn sie mit allen Mitteln versuchen, den Aufbau und das Erstarken der IG Metall zu behindern? Obwohl die IG Metall stärkste Kraft bei den Betriebsratswahlen wurde, vereinigte sich die Gruppe 23 und versucht seither, euch nach Strich und Faden zu schikanieren.

 

Man muss sich immer wieder bewusst machen: Sie machen das aus der Defensive heraus, wenn sie so agieren müssen. Die Macht der Arbeiter liegt in ihrer Zahl und ihrer Organisiertheit und das werden sie auf kurz oder lang nicht aufhalten können. Dafür ist unserer Ansicht nach wichtig, dass sich die Gewerkschaft wirklich als Kampforganisation entwickelt und die Klassenzusammenarbeit, die bei vielen Arbeitern in der Kritik ist, zum Teil auch zu Austritten führte, kritisiert wird. Die Gewerkschaften gewannen in den letzten Jahren vor allem da Mitglieder, wo sie offensive Streiks führten und kämpferische Forderungen aufstellten.

 

Wir unterstützen also euren offensiven Kurs und drücken unseren Respekt vor dem Rückgrat aus, das ihr bewiesen habt.

 

International stehen die Arbeiter vor großen Herausforderungen. Besonders in der Automobilindustrie, aber nicht nur dort, gehen die Kapitalisten zu groß angelegten Angriffen auf die Arbeiterklasse über, um die Lasten der Weltwirtschafts- und Finanzkrise auf sie abzuwälzen. Das ist verbunden mit internationalen Versuchen, das in Deutschland ohnehin minimale Streikrecht weiter einzuschränken, und erkämpfte soziale Errungenschaften abzubauen. Dagegen gibt es bereits wichtige Kämpfe. So fand am 18. Oktober in Italien ein Generalstreik gegen die Meloni-Regierung statt und bei ThyssenKrupp in Deutschland gab es bereits mehrere selbstständige Warnstreiks gegen die geplante Arbeitsplatzvernichtung.

 

Die Arbeiter bei Tesla stehen also nicht alleine da. Die MLPD hat in ganz Deutschland in den wichtigsten Betrieben Betriebsgruppen und fördert die Arbeitereinheit über Betriebs- und Ländergrenzen hinweg. Der Kampf um demokratische Rechte und Freiheiten nimmt aktuell besondere Bedeutung an.

 

Ich war selbst schon von politischen Kündigungen betroffen und weiß, dass es auch persönlich, für die Familie und das Umfeld eine große Herausforderung ist, das zu bewältigen. Die Solidarität und der Rückhalt in der Belegschaft, die Überzeugung, dass man für eine richtige Sache kämpft, ist wichtig. Lasst keine Verunglimpfung, Hetze und Verleumdung auf euch sitzen! Wir unterstützen euch gerne, eure Positionierungen dazu bundesweit zu verbreiten.

 

Bitte informiert uns über neue Entwicklungen und wie wir die Solidarität weiter unterstützen können.

 

Mit solidarischen Grüßen

 

Gabi Fechtner