Erfurt
Für die Wiedereinstellung von Louisa von Freytag Löringhoff!
Wie die "Thüringer Allgemeine" online berichtet, kündigte das chinesische Übermonopol CATL in Thüringen eine IG-Metall-Betriebsratskandidatin. Louisa von Freytag Löringhoff arbeitet als Management-Assistenz im Betrieb und ist IG-Metall-Kandidatin für die anstehende Betriebsratswahl. Nach Bekanntwerden ihrer Kandidatur erhielt sie eine fristlose, außerordentliche Kündigung.
Darüber berichtete heute die Thüringer Allgemeine Online unter dem Titel: „Eine Wahl zum Betriebsrat im Arnstädter Werk des chinesischen Batterieherstellers CATL hat jetzt ein juristisches Nachspiel.“
„Die 30-Jährige arbeitet seit Juni 2023 in dem Unternehmen als Management-Assistenz. Als aktive Gewerkschafterin in der IG Metall hat sie sich auf die Liste für die anstehende Betriebsratswahl setzen lassen. Doch mit dem Bekanntwerden des Wahlausschreibens habe es 'es'verwunderte Reaktionen' bei den Vorgesetzten gegeben.
'In einem Gespräch verwies der Arbeitgeber auf einen Interessenkonflikt seinerseits zwischen der Tätigkeit als Betriebsrätin und der am Arbeitsplatz', erinnert sich Louisa von Freytag Löringhoff. Am Mittwoch vergangener Woche habe sie dann eine fristlose Kündigung erhalten – ohne nähere Angabe von Gründen für die Entlassung.
Natürlich habe sie mit Unterstützung der Gewerkschaft juristische Schritte gegen diese Kündigung vorgenommen.(...)
Gemeinsam mit Kollegen des bereits gewählten Betriebsrats in der Produktion des Unternehmens ist sie an diesem sehr kalten Morgen vor das Werkstor gekommen, um an die Beschäftigten Flugblätter zu verteilen und zur Betriebsratswahl an diesem Montag aufzurufen. Auf Deutsch und Chinesisch wird die Belegschaft auf diesen Flyern über den offenkundigen Rechtsbruch durch den Arbeitgeber informiert.
Das Kündigungsschutzgesetz schließt die Entlassung eines Kandidaten oder einer Kandidatin für einen Betriebsrat ausdrücklich aus. Petra Jentzsch von der IG Metall ist ebenfalls vor Ort, um Freytag Löringhoff zu unterstützen. (…)
Noch im Sommer habe sich Firmenchef Jason Chen schriftlich an die Beschäftigten in der Produktion gewandt und sie ermutigt, Kandidatenlisten aufzustellen oder selbst zu kandidieren. 'Aktive Gewerkschaftsmitglieder waren damit aber wohl nicht gemeint', sagt Jentzsch. Oder wie sonst lasse es sich erklären, dass Vorgesetzte zur Wahl der Nicht-Gewerkschaftslisten aufgefordert haben und wiederholt versucht wurde, das Wahlverhalten zu beeinflussen.
Die Unternehmensleitung lehnte einen Kommentar zu den Vorgängen ab. (…)“. Hier gibt es den kompletten Bericht.
CATL ist ein chinesisches Übermonopol mit weltweit fast 40 Prozent Marktanteil bei der Herstellung von Autobatterien. Recherchen zufolge ist es aufs Engste mit der bürokratisch-kapitalistischen „Kommunistischen Partei“ Chinas verknüpft. Sie ist Machtorgan des chinesischen Sozialimperialismus. CATL war 2023 das Unternehmen in China, welches die meisten staatlichen Subventionen erhielt ¹. Das private Vermögen von Unternehmens-Chef Robin Zeng wird auf 37 Milliarden Dollar geschätzt². Ein solches Vermögen häuft man sich nur mit kapitalistischen Methoden an.
Offenbar möchte CATL dieselben Methoden, die im neuimperialistischen China gelten, auch hier zur Anwendung bringen: durchregieren und diktieren, ohne lästige demokratische Rechte der Arbeiter und der Natur zu beachten.
Wie das aktuelle IG-Metall-Mitgliedermagazin 6/24 berichtet, fand kürzlich bei CATL in Thüringen die Betriebsratswahl im Arbeiterbereich statt, bei dem die IG Metall zwei Drittel der Sitze erkämpfte. Und das, obwohl laut Aussage der zuständigen IG-Metall-Sekretärin Petra Jentzsch die Wahl in der Form manipuliert war, dass chinesische Kollegen „aufgefordert“ wurden, „arbeitgeberfreundliche Kandidaten zu wählen“. „In der Wahlversammlung haben alle auf ihre Handys geschaut, wo stand, was sie zu wählen haben“, wird die neue stellvertretende Betriebsratsvorsitzende in der IG Metall-Zeitung zitiert.
Am Dienstag, den 5. November, fand die Wahl des Betriebsrats im Angestelltenbereich statt. Offenbar wollte CATL um jeden Preis verhindern, dass die IG Metall auch in diesem Bereich vertreten ist. Mittlerweile berichtete die Thüringer Presse, dass Louisa von Freytag Löringhoff in den Betriebsrat gewählt wurde.
Ob es CATL wahrhaben will oder nicht: In Deutschland hat die Arbeiterklasse sich besondere Kündigungsschutzrechte für ihre gewählten Betriebsräte erkämpft. Das gilt auch für Wahlbewerber. Die Kündigung von Louisa von Freytag Löringhoff ist offensichtlich rechtswidrig und muss sofort vom Tisch!
Derartige Kündigungen sind Teil und Vorbote einer härteren Gangart gegen die Arbeiterbewegung insgesamt. Sie verdient eine entsprechend harte Antwort: Stärkt die Gewerkschaften als Kampforganisationen der Arbeiterklasse! Volle Solidarität untereinander gegen solche Maßregelungen.
Rote Fahne News solidarisiert sich mit Louisa von Freytag Löringhoff und fordert ihre sofortige Wiedereinstellung!
Solidaritätserklärungen können geschickt werden an:IG Metall bei CATL: petra.jentzsch@igmetall.de (bitte parallel auch an die Rote Fahne Redaktion)