Gesundheitswesen

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Zusatzbeitrag für die Krankenversicherung steigt gewaltig

Weiterhin Notstand im Gesundheitswesen! Abwälzung der Krisenlasten auf einen Großteil der Bevölkerung! Um das ohnehin schon desolate Gesundheitssystem noch weiter finanzieren zu können, steigen die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung enorm!

Von Ulrich Achenbach

Bis auf wenige Ausnahmen gibt es deutliche Erhöhungen der Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Krankenkasse Viactiv erhöht z.B. den Zusatzbeitrag bereits ab 1. November 2024 von derzeit 1,99 Prozent auf 3,27 Prozent - satte 64 Prozent mehr! Besonders bei Rentnern mit geringer Rente wirkt sich die letzte Rentenerhöhung von 4,57 Prozent daher kaum aus. Auch das ist eine Taktik zur Beruhigung der Bevölkerung: Die rechte Hosentasche füllen, die linke Hosentasche leeren!

 

Es wird noch schlimmer kommen: Für 2025 wird ein allgemeiner Anstieg der gesamten Sozialversicherungsbeiträge erwartet. Trotz dieser Erhöhungen der Zusatzbeiträge in der GKV wird sich die Situation im Gesundheitswesen nicht verbessern. Im Gegenteil: Immer mehr Arbeitskräfte kündigen ihre Stelle wegen ständiger Arbeitsüberlastung in Heimen, in Krankenhäusern oder in der ambulanten Pflege. Durch "Gesundheitsreformen" à la Lauterbach (aber auch schon früher) werden versprochene Gelder zur Unterstützung der gesetzlichen Krankenversicherung nicht ausgezahlt (Quelle: Schreiben der Krankenkasse Viactiv an die Patienten von Oktober 2024 - Service-Team Viactiv).

 

Anstatt auf die Personalmisere im Gesundheitswesen zu reagieren, z.B. durch höhere Zuschüsse an die Krankenkassen, verballert die Bundesregierung ganz im Sinne der Rüstungskonzerne Milliarden Euro für die Rüstung! Die Bundesregierung zeigt auch kein Interesse daran, den Beruf des Krankenpflegepersonals attraktiver zu machen, wie z.B. durch Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit, Neueinstellungen und einen Mindestlohn, der deutlich über dem bisherigen (nicht ausreichenden) Mindestlohn von rd. 12 Euro pro Stunde liegt.

 

Unabhängig davon müssten die Konzerne mit einer Sozialsteuer von z.Zt. 8 Prozent des Umsatzes für die Sozialversicherung zur Kasse gebeten werden.

 

Absurd: Während Flüchtlinge - worunter auch medizinische Fachkräfte sind - verstärkt bereits an den Grenzen zurückgewiesen werden oder in Deutschland keine Arbeitserlaubnis erhalten, wirbt Deutschland "qualifiziertes Gesundheitspersonal" aus dem Ausland wie z.B. Indien an. Dabei werden die Angeworbenen nicht nur deutlich schlechter bezahlt als die deutschen Fachkräfte, sondern diese Leute fehlen in ihrem Heimatland.

 

Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich für Kranken- und Altenpflegerinnen und -pfleger sowie dem sonstigen Gesundheitspersonal auf 30 Wochenstunden! Sofortige Arbeitserlaubnis für qualifiziertes Gesundheitspersonal unter den Flüchtlingen! Keine Abwerbung von Gesundheitspersonal aus angeblich "sicheren Staaten" aus dem Ausland!