Pressemitteilung des Zentralkomitees der MLPD
VW: MLPD-Betriebsgruppen unterstützen die Belegschaften im konsequenten Kampf gegen Generalangriff des VW-Konzerns
Das ZK der MLPD teilt mit:
Gestern protestierten und streikten Zehntausende VW-Beschäftigte beim konzernweiten Aktionstag gegen die Konzernpläne. „Hier geht es nicht um ‚Sparpläne‘, hier geht es um einen offenen Generalangriff auf die Arbeiter und Angestellten und ihre Familien“, protestiert Gabi Fechtner, Parteivorsitzende der MLPD.
Auf dem provokativen Programm des Konzerns stehen mindestens drei Werksschließungen, zehntausende betriebsbedingte Kündigungen, 10 Prozent Lohnkürzungen und weitere Angriffe. Bei Arbeitern in der Fertigung bedeutet das einen Lohnverlust von 18 Prozent. Gabi Fechtner: „Damit bestätigt sich dramatisch, was auf unserem Nachrichtenportal Rote Fahne News bereits Anfang September gemeldet wurde (mehr dazu hier). Schon damals wiesen wir darauf hin, dass der VW-Konzern die Klassenzusammenarbeitspolitik provokativ aufgekündigt hat. Über Wochen wurde vom Konzern und der Betriebsratsspitze das Ausmaß der Angriffe heruntergespielt und die Enthüllungen von Rote Fahne News und der Kollegenzeitung ‚Vorwärtsgang‘ als Scheißhausparolen abgetan, um die Forderung aus der Belegschaft nach einem konzernweiten Streik- und Aktionstag zu unterlaufen. Es ist richtig, wenn von Betriebsräten und der IG Metall jetzt mehr von ‚Kampf‘ gesprochen wird. Man muss aber wachsam sein. So kritisierte die Betriebsratsvorsitzende Cavallo lediglich, dass nicht alle Einsparungen zulasten der Belegschaft gehen können. Auch Kanzler Scholz appelliert an VW lapidar, ‚Arbeitsplätze zu erhalten und zu sichern‘. All das lässt aber von vornherein Spielraum für Angriffe auf die Arbeiter. Es muss aber jetzt darum gehen, den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz, für höhere Löhne und Gehälter und Umweltschutzmaßnahmen auf Kosten der Profite konsequent zu führen. Die aktiven Betriebsgruppen der MLPD an den VW-Standorten sind nur den Interessen der Arbeiter verpflichtet, treten für konsequenten Kampf für Arbeiterinteressen ein und sind die richtigen Ansprechpartner für die kämpferischen VW-Arbeiter.“
Gabi Fechtner: „Jetzt wird wahllos mit dem Finger auf angeblich Schuldige gezeigt: den Umstieg auf E-Mobilität, die einseitige Betonung von Managementfehlern oder die angeblichen ‚Privilegien‘ der VW-Arbeiter. Dabei machen die gesamten Personalausgaben bei VW maximal 15 Prozent des Umsatzes aus, und da sind die ganzen Managerboni mit eingerechnet. In Baunatal liegt der Lohnanteil am Umsatz gerade einmal bei 1,5 Prozent.
All das sind durchsichtige Versuche, um von den kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten abzulenken. Alle Autokonzerne setzen auf Technologieführerschaft als ausschlaggebende Bedingung für die Spitzenposition im internationalen Konkurrenzkampf, und das zulasten der Belegschaften und der Natur. Zweifellos haben wir eine tiefe Weltwirtschafts- und Finanzkrise, Überproduktions- und Strukturkrise. Doch wir akzeptieren nicht, dass diese Krisen auf dem Rücken der Arbeiter und ihrer Familien abgeladen werden. Statt sich gegeneinander ausspielen zu lassen, ist internationale Arbeitereinheit das Gebot der Stunde.“ (Mehr dazu hier auf der Homepage der Internationalen Automobilarbeiterkoordination.)
Gabi Fechtner: „Wenn Scholz heute zum Industriegipfel mit Konzernspitzen und rechten Gewerkschaftsführern ruft, versucht er die Quadratur des Kreises. Er will die Klassenzusammenarbeitspolitik neu beleben und gleichzeitig die deutschen Konzerne im internationalen Wirtschaftskrieg voll unterstützen. Statt zurück zur gescheiterten Klassenzusammenarbeitspolitik: Vorwärts zur Arbeiteroffensive mit gewerkschaftlichen und selbständigen Streiks!“