Schweden

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Ein Jahr Tesla-Streik

Seit dem 27. Oktober 2023 werden die Tesla-Niederlassungen in Schweden von der IF Metall bestreikt. Gefordert wird ein Tarifvertrag, was Elon Musk provokativ ablehnt. Vor den Werkstätten im ganzen Land sind Streikposten unter Pavillons aufgestellt.

Korrespondenz aus Stuttgart

Da es nur kleine Betriebe sind, muss man sich die Streikposten in der Regel aus zwei bis 5 Kollegen zusammen gesetzt vorstellen. Besondere Merkmale des Streiks ist seine lange Dauer, ist die landesweite Solidarität. Alle mit Tesla irgendwie in Kontakt kommenden Gewerkschaften machen Solidaritätsstreiks. So wird Tesla nicht mit Post beliefert oder dort nicht geputzt.

 

Tesla setzt dagegen riesige Summen ein, um dem Arbeiter-Druck zu entgehen. Es werden Streikbrecher aus anderen Ländern eingeflogen. Es werden Briefkästen angemietet, um Post zu erhalten, etc. Ein gewisses Problem auf Seiten der IF Metall ist, dass sie den Konflikt nicht energischer zuspitzt.

 

Die Streikenden bei Tesla sind aber stolz auf ihr Durchhaltevermögen. Sie betonen, dass sie einen langsamen Zuwachs an Mitgliedern und Streikposten haben. An den Streikposten bekommen sie Unterstützung aus der Bevölkerung. Sie nutzen die Zeit für gewerkschaftliche Schulungen.

 

Im September sammelten sie sich zentral in der südschwedischen Stadt Malmö zur Protest-Kundgebung. Hier überbrachte auch die IG Metall ihre Solidarität. Gerade der internationale Erfahrungsaustausch ist wichtig zur Höherentwicklung der Kämpfe. Die ausdauernde Erfahrung der schwedischen Tesla-Kollegen ohne Tarifvertrag und im Kampf dafür bringt Lehren für die Arbeiteroffensive, ebenso wie Streiks in der Autoindustrie in Deutschland, die schwedische Kollegen beflügeln kann.

 

Eine organisierende Kraft dafür ist die Internationale Automobil-Koordination, die aktuell mit der Vorbereitung ihrer Welt-Konferenz 2025 in Indien beginnt.