Tarifrunde Metall/Elektro

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Stuttgarter Porsche-Arbeiter sind stolz: "Wir haben den Anfang gemacht"

Schon 1.500 Arbeiter der Nachtschicht gingen heute raus auf den Porscheplatz und die anschließende Frühschicht zog in einer machtvollen Demonstration durch das Industriegebiet. Die Montage stand, kein Porsche wurde mehr produziert. "Beim Streik wird klar, was sie an uns haben", meinte ein Kollege aus der Lackiererei.

Korrespondenz aus Stuttgart

Die Stimmung war kämpferisch und die Kollegen diskutierten lebhaft die Hiobsbotschaft des Tages. VW will Zehntausende entlassen, 3 Werke schließen, den Lohn um 10 Prozent senken und 2 Nullrunden durchdrücken. Auch aus Solidarität mit den VW-Kollegen richtig zu streiken, war vielen ein Anliegen.

 

Von der MLPD trugen wir mit unserem Auftreten zur Bewusstseinsbildung bei. Wir forderten heraus: "Bist du dafür, dass die Arbeiter nach vorn gehen oder zurückstecken in den Krisen?" Vordergründig meinten manche, die Politik wäre mit Strafzöllen oder Verbrennerverbot schuld, dass die Automobilindustrie in der Krise ist. Da hakten wir nach: Sind wir Arbeiter schuld an Krisen? Unsere Produktivität steigt, das müsste uns und der Umwelt doch zugutekommen. Die sorgen sich nur um ihre Profite und wollen noch mehr als die 10 Milliarden Euro Subventionen pro Jahr, die der VW einfordert. Die mächtigen Konzerne bestimmen die Politik, sind sich in der offenen politischen Krise aber auch nicht einig. Wir Arbeiter müssen das nutzen und unsere Macht der Organisation entwickeln.

 

Ein Kollege, der als Leiharbeiter von Mercedes zu Porsche kam, ist jetzt fest eingestellt und teilte unsere Meinung, dass es um mehr als Lohnerhöhung und Arbeitsplätze geht. Er will Kontakt zu unserer Betriebsgruppe haben.

 

Einige Azubis, die schon beim dritten Warnstreik dabei waren, wissen noch nicht, wie es weitergeht. Bei der Frage "richtig streiken" erinnerten wir daran, dass um die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich 6 Wochen gestreikt wurde. Wenn wir Arbeiter nach vorne wollen, müssen wir uns auf harte Kämpfe einstellen. Wir übergaben auch die Konzernzeitung mit dem Titel: „Streik ist unsere Antwort“.

 

Einige fragten uns, was unsere MLPD-Fahne bedeutet. Zwei spendeten mit „Biji Kurdistan“ ("es lebe Kurdistan"). Für eine Welt ohne existenzielle Krisen, Weltkrieg, Umweltkatastrophe, Faschismus und für die Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung. Die imperialistische Macht muss dazu von den Arbeitern und Unterdrückten revolutionär überwunden werden. Wir stehen an der Seite der kämpfenden Arbeiter.

 

„Danke für das Gespräch, und danke dass ihr da wart“, war oft zu hören. Das müssen wir fortsetzen.