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Streikende Fernas-Minenarbeiter erreichen volle Durchsetzung ihrer Forderungen

Für ihren Kampf gegen schlechte Arbeitsbedingungen, fehlenden Urlaub, mangelnde Arbeitsschutzmaßnahmen, schlechte Ernährung und niedrige Löhne organisierten sich im August die Arbeiter von Fernas Mining in der türkischen Stadt Soma in der unabhängigen Gewerkschaft Bağımsız Maden-İş. Nun erreichten sie in ihrem seit 25. August andauernden selbständigen Streik einen großen Erfolg. Ihre Forderungen haben sie zu hundert Prozent durchgesetzt!

Von hs und einem Korrespondenten
Streikende Fernas-Minenarbeiter erreichen volle Durchsetzung ihrer Forderungen
(foto: Bağımsız Maden-İş)

Die Kohlemine ist Eigentum des AKP-Abgeordneten Ferhat Nasıroğlu. Auf die Gewerkschaftsgründung reagierte das Unternehmen mit der Entlassung von mehreren Arbeitern. Daraufhin beschlossen die Arbeiter zu streiken.

 
In ihrem seit dem 25. August andauernden Streik entwickelten sie beständig weitere Elemente und weiteten ihn auch in der Öffentlichkeit aus. So beschlossen sie, ihren Widerstand an verschiedene Orte in der Türkei zu tragen. Die Arbeiter marschierten nach Ankara und verkündeten die Botschaft: „Wir marschieren für die Arbeiterklasse der Türkei“.

 

Sie verbündeten sich dafür Anfang September auch mit den ebenfalls streikenden Lebensmittel- und Kunststoffarbeitern in Istanbul, den Metallarbeitern in Hatay und den Textilarbeitern in Gaziantep. Sie alle verfolgten die gleiche Aussage: "Wir werden den Kampf fortsetzen, bis wir unsere Rechte bekommen." In einem Beitrag in den sozialen Medien erklärte die Unabhängige Bergarbeitergewerkschaft Bağımsız Maden-İş: „Entweder Lösung oder Tod! Wir geben nicht auf, wir werden nicht müde“.

 

Dieser selbständige Streik der Fernas-Minenarbeiter hatte Bedeutung und Ausstrahlung auf die Arbeiterkämpfe in der Türkei. Trotz der intensiven staatlichen Unterdrückung und des Terrors gegen die Arbeiterklasse sowie zahlreicher Bemühungen, den Kampf der Arbeiterklasse zu kriminalisieren, haben in den letzten Monaten Streiks und Kämpfe in Hunderten von Betrieben stattgefunden.

 

Nun informierte die unabhängige Bergarbeitergewerkschaft Bağımsız Maden İş auf ihrem Account bei X über zwei Sitzungen zwischen den Arbeitern und Vertretern von Fernas Mining, wo eine "Lösung" vereinbart wurde. Es sind nicht nur weitgehende Zugeständnisse, die die Unternehmensführung gemacht hat. Die Fernas-Minenarbeiter haben sich zu hundert Prozent durchgesetzt!

 

Kernpunkte sind:

  • Die bisher fehlende Erhöhung des Mindestlohns soll in einer Übergangszeit mit einer Lohnerhöhung ab Januar 2025 ausgeglichen werden, die sich an den Vorbereitungs- und Produktionsstufen des anderen Unternehmens, an dem Fernas beteiligt ist, orientiert.
  • Bei den vorzunehmenden Lohnerhöhung wird das Dienstalter und die Berufserfahrung der Arbeitnehmer berücksichtigt.
  • Es werden noch weitere Verhandlungen geführt über den Abschluss einer Gehaltsvereinbarung zu gleichen Bedingungen wie die des anderen Fernas Unternehmens und unter Berücksichtigung der den Arbeitern zustehenden Beförderungen.
  • Arbeiter, die das Ergebnis akzeptieren und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren möchten, können ab dem 21. Oktober ohne Verlust ihrer Rechte an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.
  • Das Ausscheiden aus dem Unternehmen wird mit Zahlung von Abfindungs- und Kündigungsgeldern sowie etwaigen Jahresurlaubsansprüchen für die Arbeiter, die das Unternehmen verlassen wollen, ermöglicht.
  • Verzicht auf gegenseitige Klagen zwischen den Parteien.

 

Die Rote Fahne Redaktion gratuliert den Kollegen bei Fernas herzlich zu diesem Erfolg!