Statement vor Gericht

Statement vor Gericht

Junge Aktivistin zeigt Rückgrat vor der Klassenjustiz

Wir veröffentlichen hier einen Auszug der politischen Erklärung der angeklagten Genossin der sozialistischen Jugendorganisation Young Struggle aus der Verhandlung am 28.10.2024 vor dem Amtsgericht Tiergarten in Berlin.

„Am 11. Oktober 2023 war ich, zusammen mit anderen palästinasolidarischen Aktivist:innen, aber vor allem Schüler:innen auf der Straße, um gegen rassistische Gewalt an Schulen laut zu werden.

 

Kurz zuvor hatte ein Lehrer am Ernst Abbe Gymnasium einen Schüler auf dem Schulhof geschlagen, weil er eine Palästina Flagge hisste. Und genau mit derselben rassistischen Gewalt wie an diesem Tag antwortete die Polizei auf die Kundgebung vor dem Gymnasium. Sie schubste die Schüler*innen vor dem Gehweg ihrer eigenen Schule, schrie sie an, nahm palästinasolidarische Aktivist*innen mit Gewalt fest und hielt uns für Stunden hinter den Polizeiwannen.

 

Ein Spruch, Sticker und Flyer reichten der Polizei aus, um an dem Tag an 4 Jugendlichen ein Exempel zu statuieren, weil sie auch für die Freiheit Palästinas auf den Straßen standen. (…) Wir sehen unzählige Anzeigen wegen angeblichem "Widerstand und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte", aber nicht ein einziges mal musste sich ein Polizist vor Gericht verantworten, weil er Jugendliche in ganz Neukölln windelweich prügelt und 11 Jährige Kinder verfolgt und in Wannen festhält.

 

Nicht einmal ist ein Polizist vor Gericht gelandet, weil er Frauen auf palästinasolidarischen Demonstrationen sexuell belästigt, ihnen unter den Rock fasst und sie dann in mickrige Zellen sperrt oder sie in Unterwäsche in auf den Boden drückt und ihr Zimmer komplett verwüstet.“